Neue Kriege, ‚kleine Kriege‘, ‚hybride Kriege‘, ‚asymmetrische Kriege‘ – in den vergangenen Jahren hat sich die Sicht von Historikern und Politikwissenschaftlern auf das Phänomen Krieg, das die Menschheit seit ihren Anfängen begleitet, erheblich gewandelt. Andreas Herberg-Rothe zeichnet in dieser grundlegenden, nun in 2., erheblich erweiterter Auflage erschienenen Einführung ein umfassendes Bild des Krieges: Er stellt Ursachen und Formen des Krieges ebenso vor wie dessen Akteure oder den Aspekt des Tötens im Krieg. Immer wieder nimmt er dabei ausführlich Bezug auf die neuen Kriege, die uns im 21. Jahrhundert drohen.
‚Ich wüsste aktuell keine deutschsprachige Darstellung, die ähnlich vielfältig und gedankenreich das Thema Krieg in so knapper Form bewältigt.‘ Süddeutsche Zeitung
‚Eine hervorragende Einführung in die Thematik.‘ Die Zeit
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1Einleitung9
2Staatenkrieg, Bürgerkrieg, nicht-staatliche Kriege28
Historische Entwicklung des Staatenkrieges32
Bürgerkriege39
Nicht-staatliche Kriege41
Dialektik des staatlichen Krieges44
Thomas Hobbes oder Carl Schmitt45
3Moderne, Krieg und Gewalt50
Enttäuschte Hoffnungen50
Unvollständige Moderne?52
Dialektik der Moderne54
Entfesselung der Gewalt56
Abschied und Neuanfang62
4Waffenträger: Soldaten, Söldner, Krieger/Kämpfer –
Warlords, Kindersoldaten, Partisanen/Terroristen67
Soldaten67
Exkurs: Der demokratische Krieger als Leitbild des Soldaten
in demokratischen Gesellschaften im 21.?Jahrhundert72
Söldner76
Krieger79
Kämpfer/’Internationale’82
Warlords83
Kindersoldaten86
Partisanen88
Terroristen91
5Vielfalt der Kriegsursachen99
Über den Zufall103
Verdichtung struktureller Konflikte104
‚Mehr-Haben-Wollen‘ und Furcht106
Aggressivität und kulturelle Disposition109
Feindbilder111
Krieg, Gewalt und Heilsversprechen113
Staatszerfall und nachholende Gründung von Staaten114
Krieg und kapitalistische Vergesellschaftung117
Das ‚zivilisatorische Hexagon‘ und seine Gegensätze118
6Töten im Krieg – Eskalation der Gewalt123
Warum überhaupt Krieg und Gewalt innerhalb ein
und derselben Gattung?124
Aufhebung der Nähe und Schaffung von Distanz130
Töten und Nähe134
Massaker135
Opfer137
Eskalation der Gewalt im Krieg138
Die Wechselwirkungen zum Äußersten als ‚Überbieten‘
des Gegners138
Erste Wechselwirkung – ‚Äußerste Anwendung
der Gewalt’144
Zweite Wechselwirkung – ‚Das Ziel ist, den Feind wehrlos
zu machen’145
Dritte Wechselwirkung – ‚Äußerste Anstrengung
der Kräfte’147
7Clausewitz‘ wunderliche Dreifaltigkeit –
eine allgemeine Theorie der Kriegführung149
Die wunderliche Dreifaltigkeit und der trinitarische Krieg150
Die wunderliche Dreifaltigkeit als Clausewitz‘
‚Testament‘ (Aron)154
Das Rätsel des ersten Kapitels158
Kampf160
Der Politikbegriff bei Clausewitz161
Clausewitz‘ wunderliche Dreifaltigkeit
als ausdifferenziertes Koordinatensystem164
Gewalt164
Kampf166
Kriegführende Gemeinschaft167
Strategien170
Vielfalt der Ziele172
Grenzen und Anpassung der Strategien180
8Kontinuitäten und Brüche184
Technologische Entwicklung185
Zur Bedeutung der Medien in modernen Kriegen190
Staatliche und nicht-staatliche Kriege194
Legitimierung und Limitierung von Krieg196
‚Sieg‘ oder ‚Begrenzung von Krieg und Gewalt’199
9’Order wars‘ und Ordnungskonflikte – Kämpfe um Anerkennung208
Krieg als Hybrid bei Clausewitz209
Die Kategorie der Ehre bei Clausewitz211
Existentielle Kriegsauffassung211
Selbsterhaltung und Selbstentgrenzung im Kampf
auf Leben und Tod213
Fehlende Anerkennung führt zu Radikalisierung217
Subnationale Konflikte und das Politische219
Globalisierung und Weltordnung220
Neue Begriffe221
Re-Ideologisierung und Re-Politisierung des Krieges224
Ordnung, Gewalt, Anerkennung und Identität228
Die Entwurzelten, Überflüssigen und Ausgeschlossenen
der Globalisierung – das Scheitern von Patriarchat und
Konsumismus230
Schlussfolgerungen235
Anmerkungen238
Literatur245
Glossar259
Danksagung262
Über den Autor
Andreas Herberg-Rothe, Dr. phil. habil., ist Dozent am Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Fulda.