Der Klimawandel stellt die bestehenden demokratischen Institutionen und das Instrumentarium herkömmlicher Politik vor nie gekannte Herausforderungen. Zum einen in räumlicher und zeitlicher Hinsicht: der Klimawandel ist ein globales, ebenso akutes wie langfristiges Phänomen, dem nur mit Maßnahmen beizukommen ist, die die nationalen Grenzen und den nur bis zu den nächsten Wahlen reichenden Horizont von Parteipolitik überschreiten; zugleich wirft er die Frage nach globaler Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit auf. Zum andern in struktureller Hinsicht: der Klimawandel macht Denken in politischen Ressorts obsolet, denn er hat nicht nur ökologische, sondern untrennbar davon auch ökonomische, soziale und sicherheitspolitische Konsequenzen.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Anthony Giddens
Klimapolitik
Nationale Antworten auf die Herausforderung
der globalen Erwärmung
Claus Leggewie und Harald Welzer
Können Demokratien den Klimawandel bewältigen?
Ingolfur Blühdorn
Klimadebatte und Postdemokratie
Zur gesellschaftlichen Bewältigung der Nicht-Nachhaltigkeit
Chris Niedenthal
Greetings from Hel. Photographien
Wolfgang Sachs
Wem gehört, was übrig bleibt?
Ressourcenkonflikte und Menschenrechte
Lukas Meyer
Klimawandel und Gerechtigkeit
Dirk Messner
Klimawandel, globale Entwicklung und internationale Sicherheit
Nadine Pratt
Ich kaufe, also bin ich gut?
Nachhaltiger Konsum – eine Kontextbestimmung
Oliver Geden
Strategischer Konsum statt nachhaltiger Politik?
Ohnmacht und Selbstüberschätzung des
‚klimabewussten‘ Verbrauchers
Bronislaw Geremek
Sozialgeschichte – Ausgrenzungen und Solidarität
(Collège de France, Leçon inaugurale 1993)
Stefan Troebst
Vom Bevölkerungstransfer zum Vertreibungsverbot –
eine europäische Erfolgsgeschichte?
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