Die Beschleunigung der Geschichte und die Globalisierung haben zu einem gewissen Untergang der ›guten Sitten‹ beigetragen. Es bleibt aber weiterhin notwendig, Personen als solche anzuerkennen und mit Rücksicht und Respekt zu behandeln. Wer heute Respekt einfordert, muss der ständigen gesellschaftlichen Organisation von Respektlosigkeit – etwa einer Radikalisierung des ökonomischen Denkens oder Wirtschaftskriege, in denen Rassismus einen Nebeneffekt darstellt, Rechnung tragen.
Über den Autor
Asfa-Wossen Asserate, äthiopisch-deutscher Unternehmensberater, Bestsellerautor und politischer Analyst; Mitglied des äthiopischen Kaiserhauses, Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie. Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte. 1976 gründete er die erste Menschenrechtsorganisation für Äthiopien, den Council for Civil Liberties in Ethiopia e.V., 1994 Orbis Aethiopicus, die Gesellschaft zur Erhaltung und Förderung der äthiopischen Kultur e.V. Seit dem Ende der kommunistischen Herrschaft 1991 darf er wieder sein Geburtsland besuchen. Zahlreiche Publikationen, u. a.: ‚Manieren‘ (2003), ‚Draußen nur Kännchen‘. ‚Meine deutschen Fundstücke‘ (2010), ‚Integration oder die Kunst, mit der Gabel zu essen‘ (2011).
Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien und Koordinator der Wiener Vorlesungen; habilitiert für Sozialgeschichte, Univ.-Prof.; lehrt an der Universität Wien und an der Universität für Angewandte Kunst Wien.
Stéphane Gompertz war Botschafter der Republik Frankreich in Österreich; Absolvent der ‚École Nationale d’Administration‘ und der ‚École normale supérieure‘; Professor der klassischen Literatur. 2009–2012 Leiter der Sektion Afrika und Indischer Ozean im französischen Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten, 2004–2008 Botschafter in Äthiopien, 1999–2004 Erster Botschaftsrat in London und 1996–1999 Leiter der Abteilung Nordafrika und Mittlerer Osten. Er ist Träger des Offiziersabzeichens der Ehrenlegion ‚Légion d’honneur‘, des französischen Verdienstordens ‚Ordre national du mérite‘ und Autor: ‚Malgré Rothko‘ (2008); ‚Le sourire en chemin‘ (2011).
Julya Rabinowich, Autorin, Dramatikerin und Malerin, geboren 1970 in St. Petersburg, seit 1977 in Wien; 1993 bis 1996 Dolmetscher-Studium an der Universität Wien, 1998 bis 2006 Studium der Malerei und Philosophie an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Mehrfach Auszeichnungen, u. a. 2009 Rauriser Literaturpreis für ‚Spaltkopf‘ (2008), und Stipendien, u. a. Elias-Canetti-Stipendium 2010 und 2012. Weitere Publikationen: ‚Herznovelle‘ (2010), ‚Die Erdfresserin‘ (2012).
Kathrin Röggla, Schriftstellerin, Studium der Germanistik und Publizistik. Lebt seit 1992 in Berlin; schreibt Prosa, Hörspiele, Theatertexte. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a.: Salzburger Landesliteraturpreis (1992), Preis der SWR-Bestenliste und Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2004), Nestroy 2010 für das beste Stück (‚worst case‘), Arthur-Schnitzler-Preis 2012. Seit Mai 2012 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Buchpublikationen u. a.: ‚wir schlafen nicht‘ (2004), ‚Gespensterarbeit, Krisenmanagement und Weltmarktfiktion‘ (Wiener Vorlesungen. Edition Gesellschaftskritik, Bd. 6, 2009), ‚die alarmbereiten‘ (2010), ‚publikumsberatung‘ (2011), ‚Besser wäre: keine‘ (2013).