Was ist Eleganz? In einem Zeitalter, das auf Minimalismus und Effizienz getrimmt und von Krisen geprägt ist, wirkt die Idee der Eleganz auf viele altmodisch und überkandidelt. Zudem wird ‚elegant‘ oft synonym mit Stil und einem schicken Outfit verwendet.
Doch das greift zu kurz und verfälscht das Wesen der Eleganz. Feinsinnig und kenntnisreich spürt die Kulturhistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken einem Ideal nach, das uns nicht erst seit der Renaissance das Leben verschönern und verbessern soll. Dabei geht es um eine gekonnte, spielerische Sprache, um Zeit für Muße und für die schönen Momente des Lebens – und ganz besonders um einen gesellschaftlichen Umgang, der für alle möglichst angenehm und freudvoll ist. Eleganz ist eine kulturelle Errungenschaft, die nichts mit Geld oder Perfektion zu tun hat – lassen wir uns von ihr bereichern!
Inhaltsverzeichnis
Eine flânerie
Eleganz: auch eine Frage der Moral
Schiedsgericht der Feinheiten
Paradox, höchst paradox: nude make-up
Toxisch
Elegante Überflieger: Erec und Eneide
Mit fremden Federn
Selbstverständlich elegant: Hofdame und Hofmann
Eleganz als Lebensform
Eleganz der Frauen
Feinde der Eleganz
Streng geteilt, die Geschlechter
Männer männlich, Frauen mütterlich
Affektiert: Leistung statt Eleganz
Wie nackt in Kleidern
Verzicht auf Schönheit um der Eleganz willen
Eleganz: verdinglicht zum Statussymbol
So dandy
Genderfluid
Melancholisches self-fashioning
Anywhere out of this world
Todestrunken
Verzweifelt
Das ambivalente Schillern: saper
Allzu wörtlich
When you’re smiling
Must-have?
Das bloße Leben, reiner Terror: Prepper und andere Paranoide
Leben mit anderen
Die Eleganz des Herzens
Anhang
Über den Autor
Barbara Vinken ist Kulturhistorikerin, Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikerin. Seit 2004 ist sie Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Gastprofessuren hatte sie u.a. in New York, Paris, Venedig oder Chicago. 2001 erschien ihr erster Bestseller Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos. 2014 wurde ihr Buch Angezogen für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Regelmäßig schreibt sie für Die Zeit, die Neue Zürcher Zeitung und ist Teil der Talkrunde Buchzeit bei 3sat.