Der in Leipzig lehrende Philosoph und Theologe Christian August Crusius (1715–1775) ist bisher vorwiegend im Rahmen der Kant-Forschung berücksichtigt worden. Dabei war Crusius einer der ersten ernstzunehmenden Kritiker der Philosophie von Christian Wolff, der entscheidende Impulse von Christian Thomasius aufgriff, philosophisch vertiefte und bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wirkungsvoll tradierte. Der Sammelband nimmt die unterschiedlichen Aspekte des philosophischen und theologischen Schaffens von Crusius in den Blick und rekonstruiert die eigenständige Kontur eines Denkers, der einerseits auf allen Gebieten der Philosophie tätig war und andererseits nach seiner Berufung zum Professor der Theologie ausschließlich an seinem theologischen Œuvre arbeitete. Auf der damit greifbaren Spannung zwischen Philosophie und Theologie liegt ein Hauptaugenmerk des interdisziplinären Sammelbandes.
Über den Autor
F. Grunert, M.-L.-Univ. Halle-Wittenberg;
A. Hahmann, Univ. of Pennsylvania, Philadelphia;
G. Stiening, L.-M.-Univ. Munich.