Dieser Band umreißt eine Methodik des Geschichtsunterrichts, die sich an den Denkweisen der Geschichtswissenschaft orientiert und bei Schülerinnen und Schüler Geschichtsbewusstsein und historische Diskursfähigkeit fördert. Er stellt 20 fachspezifische Erkenntnisoperationen vor und zeigt, wie aus ihnen Unterrichtsmethoden werden können, die Geschichtsunterricht wieder näher an seine Bezugsdisziplin, die Geschichtswissenschaft, rücken. Der Band enthält erste Impulse für die unterrichtspraktische Umsetzung.
Über den Autor
Vorwort
I. Methoden in Schulpädagogik und Geschichtsdidaktik
2. Erkenntnismethoden
II. Erkenntnisoperationen
1. Interpretieren – Sprachlich kommunizierbaren Sinn verstehen
2. Recherchieren – Daten sammeln in Archiv, Bibliothek und Internet
3. Befragen – Andere Menschen nach ihren Erinnerungen befragen
4. Erkunden – Historische Ereignisse an Ort und Stelle erkunden
5. Hantieren – Dinge anfassen und ‚begreifen‘
6. Quantifizieren – Aussagen über Mengen und Häufigkeiten machen
7. Kritisieren – Die Geltungsansprüche von Aussagen hinterfragen
8. Analysieren – Quellen mit bestimmten Kriterien durchsuchen
9. Vergleichen – Nach Ursachen für Ähnlichkeiten und Unterschiede suchen
10. Simulieren – Entscheidungsalternativen durchdenken und Möglichkeitsurteile fällen
11. Narrativieren – Aus Ereignisbeschreibungen eine Geschichte machen1
12. Erklären – Nach Ursachen und Motiven für Handlungen suchen
13. Urteilen – Urteile analysieren und Werturteile diskutieren
14. Widerlegen – Nicht wahrheits- und konsensfähige Behauptungen widerlegen
15. Dokumentieren – Einen Vorgang mit Dokumenten belegen
16. Inszenieren – Authentische Objekte deutend im Raum anordnen
17. Diskutieren – Einander verstehen und sich mit anderen verständigen
18. Fiktionalisieren – Semantische Leerstellen mit Fiktionen füllen
19. Dramatisieren – Narrationen in Dialoge verwandeln
20. Gedenken – Sich an Verstorbene ehrend erinnern
Geschichtsdenken – Ein Nachwort
1. Verwissenschaftlichung der Denkoperationen
2. Soziale Dimension des Geschichtsdenkens
3. Problematische Praktiken
4. Ko-operative Kommunikation