Die Alternative für Deutschland (Af D) gewinnt bundesweit steigenden Einfluss auf parlamentarische und öffentliche Debatten – maßgeblich mit ihren rechtspopulistischen Forderungen. Von Bedeutung ist hierbei insbesondere der Fokus der Partei auf die Themen Zuwanderung, Asyl und Islam. Die daraus resultierende Diskursverschiebung in Politik und Gesellschaft wirkt sich auch auf in Deutschland lebende Menschen mit Fluchterfahrungen aus. Diese Auswirkungen stehen im Fokus der Untersuchung von Juliana Damm und Maren Mlynek.
Die Autorinnen geben dabei zunächst einen Abriss über die Entwicklung der Af D seit 2012 und analysieren ihre Programmatik, parlamentarischen Initiativen und öffentlichen Auftritte. Vor diesem Hintergrund untersuchen sie auf der Basis von explorativen Interviews, die sie mit Fachkräften geführt haben, die in der Arbeit mit Geflüchteten tätig sind, welche Auswirkungen die von der Af D bewirkte Diskusverschiebung auf die Lebenssituation Geflüchteter in Deutschland hat.
Mithilfe inhaltsanalytischer Analysetechniken arbeiten die Autorinnen fünf Hauptkategorien heraus, welche die Lebenssituation Geflüchteter mit Blick auf den aktuellen rechtsgerichteten Diskurs aufzeigen. Dabei wird deutlich, dass die von der Af D verbreiteten Ideologien sich negativ auf das Ankommen Geflüchteter in Deutschland auswirken und zudem eine Integration erschweren oder gar verhindern.
Abschließend eröffnen die Autorinnen unter Bezugnahme auf Zygmunt Baumans Ambivalenz in der Moderne (2005) einen Ausblick, wie den von ihnen festgestellten Entwicklungen entgegengewirkt werden kann.
Über den Autor
Maren Mlynek und Juliana Damm studierten Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. und an der Universität zu Köln mit dem Schwerpunkt der Interkulturellen Kommunikation und Bildung. Derzeit leben beide in Köln. Maren Mlynek ist im Bereich der ambulanten Jugendhilfe tätig, Juliana Damm in einem Projekt zur beruflichen Integration Geflüchteter.