Die ‚Einführung in die evangelische Theologie‘ gehört zu den meistgelesenen Büchern Barths. In der wissenschaftlichen Erforschung seiner Theologie fristet sie dagegen ein Schattendasein. Dem begegnet diese erste kritisch annotierte Textausgabe. Sie dokumentiert, dass es sich hier um weit mehr handelt als um eine erbauliche, altersmilde Abschiedsvorlesung. In einem ausführlichen Anmerkungsapparat verortet sie die ‚Einführung‘ in den zeitgenössischen Debatten, deckt Bezüge zu anderen Schriften Barths auf, zeigt Gesprächszusammenhänge, Entwicklungen und Spannungen, legt biblische Fundamente frei, erläutert unverständlich gewordene Wendungen und geht Zitaten wie Anspielungen nach.
Diese Textausgabe ermöglicht eine kontextuelle und vertiefte Lektüre und vermittelt instruktive Einblicke in Barths Theologie.
Über den Autor
Karl Barth (1886–1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von ‚Zwischen den Zeiten‘ (1923–1933), der Zeitschrift der ‚Dialektischen Theologie‘. Karl Barth war der Autor der ‚Barmer Theologischen Erklärung‘ und Kopf des Widerstands gegen die ‚Gleichschaltung‘ der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 wurde Barth von der Bonner Universität wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids entlassen. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, ‚Die Kirchliche Dogmatik‘, ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.