Geschichten englischer Literatur sind unerlässliche und bewährte Hilfsmittel in der deutschen Anglistik. Literarhistorien vermitteln aber nicht nur Informationen über englische Autoren, ihre Werke sowie deren zeitlichen und kulturellen Kontext. Durch implizite Darstellungsverfahren und explizite Kommentare der Verfasser wird oftmals auch ein Bild dessen vermittelt, was für ›typisch englisch‹ gehalten wird. Gerade durch die Bedeutung von Literaturgeschichten als Referenzwerken in der akademischen Lehre konnte dieses Fremdbild auch das kulturelle Gedächtnis der Deutschen prägen. Anhand von acht ausgewählten deutschen Geschichten englischer Literatur aus der Zeit von Mitte des 19. bis Beginn des 21. Jahrhunderts untersucht die Studie, welches Bild von Englishness deutschsprachige Literaturwissenschaftler entworfen haben und wie dieses mitunter auch sehr offensiv politisch funktionalisiert wird.
Über den Autor
Dr. Klaus Scheunemann studierte Geschichte, Psychologie, Journalismus und Englische und Amerikanische Literatur an der Universität Gießen, wo auch seine Dissertation im Rahmen des Sonderforschungsbereiches »Erinnerungskulturen« entstand. Seit 2007 arbeitet er an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn und ist dort Koordinator für die Lehramtsstudiengänge.
Dr. Klaus Scheunemann studied History, Psychology, Journalism as well as English and American Literature at Gießen University, where he also wrote his dissertation in the context of the Collaborative Research Programme »Memory Cultures«. Since 2007 he has been employed at the School of Humanities at Bonn University, where he currently coordinates the reintroduction of teaching degrees.