Hans Joachim Iwand (1899–1960) und Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) gehören zu den bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Ihre Lebenswege weisen interessante Verbindungen auf: Beide setzten sich mit der Theologie und (Kirchen-)Politik ihrer Zeit kritisch auseinander und engagierten sich für die Bekennende Kirche. Die vorliegende Aufsatzsammlung, die aus einem Symposion hervorgegangen ist, das die Hans Iwand-Stiftung 2014 in Dortmund veranstaltet hat, untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in biographischer Hinsicht sowie im Blick auf theologische Themen, die Iwands und Bonhoeffers Lebenswerk bestimmten. Dabei handelt es sich nicht nur um einen theologiegeschichtlichen Vergleich, sondern die Zielsetzung ist auch, dass dadurch die Einsicht in die Eigenart ihres theologischen Denkens vertieft wird und daraus Impulse hervorgehen, die uns heute theologisch anstoßen und weiterhelfen.Zu den behandelten Themen gehören das Engagement für den Frieden, die Auffassung von den Mandaten und Ordnungen, die Predigt des Gesetzes, die Konzeption eines Widerstandsrechtes, das jeweilige Sünden- und Wirklichkeitsverständnis, die Redeweise von der ‚mündigen Welt‘, die Nietzsche-Rezeption, der Zusammenhang von Beichte, Sündenvergebung und Abendmahl, die Bedeutung der Eschatologie auch im Blick auf die ‚Erlösung zum Diesseits‘, die Konzeption theologischer Ethik und das jeweilige Kirchenverständnis. In einem Ausblick erörtern die Autoren die Frage, was mit Bonhoeffer und Iwand im Hinblick auf die heutige Lage von Kirche und Theologie zu besprechen wäre.
Über den Autor
David Fergusson ist Professor der Theologie an der Universität von Edinburgh.