Staatliche Reglementierungen, die ein humanitäres Arbeiten gewährleisten, wirken heutzutage wie eine Selbstverständlichkeit. Doch wie kam es zu solchen Eingriffen in die Arbeitswelt?
Der Band setzt erstmals die Bemühungen um eine »Humanisierung des Arbeitslebens« in den breiten Kontext einer transnationalen Geschichte der Arbeit: Wie dachten Akteure und Akteurinnen der Arbeitswelt über eine »menschlichere« und »gerechtere« Gestaltung von Arbeit nach? Welche Initiativen unternahmen sie, welche (widersprüchlichen) Interessen verfolgten sie und wie ordneten sich diese Arbeitspolitiken in die Geschichte des 20. Jahrhunderts ein?
Ausgehend vom Humanisierungsprogramm der Bundesregierung (1974-1989) nehmen die Beiträge das Verhältnis von Rationalisierung und Humanisierung in den Blick und untersuchen Austauschbeziehungen zwischen Wissenschaft und betrieblicher Praxis.
Über den Autor
Nina Kleinöder (Dr. phil.), geb. 1983, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Philipps-Universität Marburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Unternehmensgeschichte und der Geschichte der Arbeit.
Stefan Müller (PD Dr.), geb. 1966, ist Referent im Archiv der sozialen Demokratie (Ads D) der Friedrich-Ebert-Stiftung und Privatdozent an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Arbeitswelten und der Gewerkschaften.
Karsten Uhl (PD Dr.), geb. 1972, leitet bei der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte die Abteilung Dokumentation und Forschung
in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.