Extremer Antisemitismus, eine soziale Revolution, die Schaffung eines „Neuen Menschen“: Nach Hitler und Mussolini war Corneliu Zelea-Codreanu (1899 bis 1938) der Dritte in der Reihe charismatischer Führer des Faschismus im Zwischenkriegseuropa. Der Historiker Oliver Jens Schmitt zeichnet in dieser Biographie erstmals seine Geschichte im europäischen Kontext. Wie Hitler plant Codreanu 1923 einen Putsch. Er wird verhaftet und zu einem Idol rechtsnationaler Kreise. Schmitt erzählt von Studentenunruhen, Massenaufmärschen, von der Anziehungskraft, die der Capitan besonders auf Intellektuelle wie Mircea Eliade und Emil Cioran ausübte, von seinem gewaltsamen Tod und dem Aufflackern seines Kultes in der Gegenwart.
Über den Autor
Oliver Jens Schmitt wurde 1973 in Basel geboren und studierte Byzantinistik und Geschichte. Seit 2005 ist er Professor für Geschichte Südosteuropas an der Universität Wien und Mitglied mehrerer Akademien. Bücher: u.a. Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan (2009), Die Albaner. Eine Geschichte zwischen Orient und Okzident (2012). Bei Zsolnay ist 2016 die Biographie Capitan Codreanu. Aufstieg und Fall des rumänischen Faschistenführers erschienen.