2011 brach die ‚Eschenburg-Kontroverse‘ aus, als Theodor Eschenburg – Industrieverbandsfunktionär 1933-45, Lehrstuhlinhaber seit 1952 – die Beteiligung an einer ersten ‚Arisierung‘ nachgewiesen wurde. Anhänger und Verehrer, die er ausgebildet, promoviert, habilitiert hatte, hielten an ihrem Ideal fest. 2013 schaffte die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft den nach ihm benannten Lebenswerk-Preis trotzdem ab.
Dieser Band enthält Faksimiles der archivalischen Belege. Er dokumentiert und kommentiert die Kontroverse und ordnet sie ein in die aktuellen Debatten um Zeithistoriker und spätere Politologen im „Dritten Reich“. Gleichzeitig treibt der Kommentar Rainer Eisfelds die Forschung über Eschenburg weiter voran durch Auswertung bislang nicht oder nur teilweise genutzter Archivbestände.
‚Ein wichtiger Beitrag zur Rolle der ‚Geisteswissenschaftler‘ im Nationalsozialismus, den niemand umgehen kann‘ (Peter Schöttler, Paris/Berlin, Herausgeber des Bandes Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945).
Inhaltsverzeichnis
„Theodor Eschenburg und der Raub jüdischer Vermögen 1938/39“.- „Zwischen loyalitätsbedingter Abwehrreaktion und kritischer Distanz“.- „Die Eschenburg-Debatte“.
Über den Autor
Prof. em. Dr. Rainer Eisfeld war von 1974-2006 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück.