Victor Adler vereinigte die österreichische Arbeiterbewegung, er setzte in einem zähen Kampf das Wahlrecht und andere Freiheitsrechte durch, erkämpfte die demokratische Republik – und starb am Tag vor deren Proklamation. Aber ‚unser Doktor‘, wie er liebevoll in demokratischen und sozialistischen Kreisen genannt wurde, war mehr als das: ein sanfter Held, ein ironischer Revolutionär. Adler ist der bedeutendste Politiker in der Geschichte Österreichs, und doch auch ein halb vergessener Gigant. Alles, was von ihm geblieben ist, sind ein paar vergilbte Bilder.
Robert Misik macht in einem biografischen Großessay diese zentrale Figur der österreichischen Geschichte an- und begreifbar, er lässt Person und Lebenswelt dieses zugleich sehr österreichischen und extrem unösterreichischen Politikers wieder aufleben. Eine historische Schlüsselfigur wird wiederentdeckt.
Über den Autor
Robert Misik, geboren 1966, ist Journalist und politischer Schriftsteller und schreibt regelmäßig für die Berliner »tageszeitung«, »Die Zeit«, die »Neue Zürcher Zeitung« und den Wiener »Falter«. Zahlreiche Preise, etwa der Bruno-Kreisky-Förderpreis, 2010 Journalist des Jahres in der Kategorie Online, 2009 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik. Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschienen im Picus Verlag »Was Linke denken«, »Ein seltsamer Held«, »Herrschaft der Niedertracht«, »Die neue (Ab)normalität« und »Putin. Ein Verhängnis«.