Dokumente einer Identitätskrise im frühen Christentum
100 bis 150 Jahr nach Tod und Auferstehung Jesu stehen die jungen christlichen Gemeinden vor einem Problem: Die Parusie, die ersehnte Wiederkehr des Erlösers, ist ausgeblieben, das Endgericht hat nicht stattgefunden. Jetzt treten in den Gemeinden Menschen auf, die die Geschichtsmächtigkeit Gottes leugnen, eine Wiederkehr Christi bestreiten und die Kontinuität der Weltgeschichte behaupten. Ein Streit um die Identität des Christentums ist entbrannt.
Der Judasbrief sowie der 2. Petrusbrief versuchen, den überlieferten Glauben gegen die neuen Ideen zu verteidigen. Sie geben einen Einblick in die mit äußerster Polemik geführten Auseinandersetzungen dieser Zeit. Rudolf Hoppe stellt die beiden pseudepigrafischen Spätschriften in ihrem zeithistorischen Kontext vor, erschließt ihre jeweilige theologische Argumentationslinie und macht sichtbar, welchen theologischen Gehalt diese Texte jenseits ihre unbestreitbaren Zeitgebundenheit haben.
- Das Ausbleiben der Parusie als theologische Herausforderung für die frühe Kirche
- Ein Streit um die Wahrheit in der Frühzeit des Christentums
- Einblicke in eine mit äußerster Polemik geführten Debatte
Über den Autor
Prof. em. Dr. Rudolf Hoppe, geb. 1946, 2001-2011 Inhaber des Lehrstuhls für Exegese des Neuen Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät und Direktor des Neutestamentlichen Seminars der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 2006-2008 Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.