In diesem Beitrag geht es darum, holzschnittartig die Genese und im historischen Verlauf den sozialen und kulturellen Wandel zu rekonstruieren, den jugendliche Gesellungs-, Erlebnis-, Vergemeinschaftungsformen und Gleichaltrigengruppen in Europa erfahren haben. Vor dem Hintergrund rapider ökonomisch-technologischer, medialer und gesellschaftlicher Entwicklungen wird analytisch herausgearbeitet, dass das historisch vorherrschende jugendkulturelle Territorialprinzip und die tendenziell engen jugendlichen Bindungs-, Erfahrungs- und Lebensräume im Laufe historisch gesellschaftlicher Wandlungsprozesse immer mehr aufgeweicht wurden. Stattdessen rückten vor allem auch delokalisierende Tendenzen und informelle Elemente von Erlebnissen, Gesellungen, Gleichaltrigengruppen sowie posttraditionale, eventorientierte Jugendkulturen, -gemeinschaften und -szenen ins Blickfeld, gleichwohl lokale Jugendkulturen nach wie vor real nicht zuletzt in städtischen Arealen Orte, Plätze, Straßenräume etc. einnehmen, besetzen und gegenüber anderen Jugendgruppen verteidigen. Die Übergänge zu den heutigen delokalisierenden Massenevents und zu den netzbasierten, virtuellen jugendkulturellen Gemeinschaften scheinen kontinuierlicher und fließender zu sein, als die aktuellen Debatten und Diskurse zu den Vergemeinschaftungen der kulturellen Massenevents und zu den ganz neuen virtuellen (Jugend-)Gemeinschaften oftmals suggerieren.
Wilfried Ferchhoff
Posttraditionale Vergemeinschaftung [PDF ebook]
Ein Beitrag aus dem Handbuch Soziale Arbeit, 6. Auflage
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Sprache Deutsch ● Format PDF ● Seiten 10 ● ISBN 9783497605835 ● Dateigröße 0.2 MB ● Verlag Ernst Reinhardt Verlag ● Ort München ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2018 ● Ausgabe 6 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 7304653 ● Kopierschutz Adobe DRM
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