«Dann gibt es nur eins!» ist einer der bekanntesten Prosatexte des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert. Er entstand als seine letzte Arbeit wenige Wochen vor seinem Tod am 20. November 1947 und wurde an Borcherts Todestag das erste Mal im Rundfunk vorgetragen. Der nachgelassene Text gilt als Borcherts Vermächtnis, in dem der Schriftsteller noch einmal den Krieg als beherrschendes Motiv seines Werkes thematisierte und seine Mitmenschen in der Form eines Manifests aufforderte, die Teilnahme an künftigen Kriegen zu verweigern. Die wiederkehrende Aufforderung Sag Nein! wurde zu einem viel zitierten Motto in der Friedensbewegung und gilt häufig auch als Titel des Prosatextes.
Über den Autor
Wolfgang Borchert (1921-1947) war ein deutscher Schriftsteller. Sein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Mit seinem Heimkehrerdrama «Draußen vor der Tür» konnten sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizieren. Nach einer Schauspielausbildung und wenigen Monaten in einem Tourneetheater wurde Borchert 1941 zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen und musste am Angriff auf die Sowjetunion teilnehmen. An der Front zog er sich schwere Verwundungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert. Auch in der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter Erkrankungen und einer Leberschädigung. Nach kurzen Versuchen, erneut als Schauspieler und Kabarettist aktiv zu werden, blieb er ans Krankenbett gefesselt. Dort entstanden zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen das Drama Draußen vor der Tür. Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen seiner Lebererkrankung.