Das Wort trifft den kleinen Tommy wie ein Schlag, als er bei einem Familienfest unter dem Tisch hockt und lauscht: Selbstmord. Seine geliebte Mutter hat ihn freiwillig verlassen. Während der zarte Junge sich auf die Suche nach der verschwiegenen Wahrheit macht, ringen sein Vater, der arrivierte Chirurg, und dessen zweite Frau Alma ihrerseits mit all dem Unsagbaren, Ungesagten, an dem sie fast zu ersticken drohen. Wie Planeten mit einem heißen Kern aus Sehnsucht kreisen Tommy, Juan und Alma umeinander und bleiben sich auf ihren Umlaufbahnen doch fern. Erst als das Leben brutal dazwischenfährt, scheint so etwas wie Nähe wieder möglich – doch der Preis ist hoch.
Clara Guelfenbein macht ihren Figuren ein Geschenk: sie lässt sie reden, von sich und denen, die sie lieben. In wechselnden Stimmen entfaltet sich so das Drama einer modernen Familie – bestürzend in seiner Unausweichlichkeit, aber auch voller Zärtlichkeit und Hoffnung.
»Für dieses Buch brauchen Sie viele Taschentücher, hat ein Kritiker gesagt. Bei mir ging es ohne, aber genau das macht dieses Buch so wunderbar. Es ist traurig, aber nie rührselig.« Christine Westermann
Sobre el autor
Svenja Becker, geboren 1967 in Kusel/Pfalz, arbeitet nach einigen Jahren als Steinmetzgesellin und Kneipenkollektivistin und einem Studium der VWL und Spanischen Sprach- und Literaturwissenschaften seit dem Jahr 2000 als freie Übersetzerin von Literatur aus Spanien und Lateinamerika. Sie hat unter anderem Werke von Isabel Allende, Carla Guelfenbein und Milena Busquets ins Deutsche übertragen.