‘Alle Bewohner des Staats sind geborene Vertheidiger desselben!’ Mit diesen Worten begründete Gerhard von Scharnhorst 1807 seinen ‘Entwurf der Verfaßung der Reserve Armee’, in dem er die Grundzüge der 1814 eingeführten Allgemeinen Wehrpflicht in Preußen skizzierte. Mit ‘Alle Bewohner des Staats’ waren auch solche jüdischen Glaubens gemeint. Ein gesellschaftspolitisches Novum mit weitreichenden Konsequenzen für die in Preußen lebenden Juden, die damit aus ihrer Jahrhunderte währenden gesellschaftlichen Isolation heraustraten. Bereits etliche Jahre zuvor wurde 1788 mit der Reform- und Toleranzpolitik Kaiser Josephs II in Österreich-Ungarn die Militärpflicht für Juden eingeführt. Michael Berger liefert erstmals eine umfassende historische Darstellung jüdischer Soldaten in den Armeen Deutschlands und Österreich-Ungarns sowie der Jüdischen Frontkämpferbünde in beiden Staaten mit Schwerpunkt auf die Zeit des Ersten Weltkrieges sowie die Zeit der Weimarer und der Republik Deutschösterreich.
Sobre el autor
Michael Berger ist Berufsoffizier im Stab eines Bundeswehrkommandos in Berlin und Vorsitzender des Bundes Jüdischer Soldaten (Rj F). Von 2006 bis 2013 war er Historikeroffizier und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Geschichte jüdischer Soldaten, zur Geschichte des Antisemitismus und des jüdischen Widerstands. Michael Berger ist darüber hinaus Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift des Bundes Jüdischer Soldaten ‘Der Schild’.