Gemeinsames Lernen schließt die Befähigung zum selbstgesteuerten Lernen ein und führt damit zwangsläufig zu vielfältigen offenen Unterrichtsformen, in denen Lernende über Inhalte, Methoden und Organisation des Lernens mit- und zunehmend selbst bestimmen. Die damit verbundenen unterschiedlichen Lernprozesse und -ergebnisse verlangen eine adäquate Kultur der Leistungsermittlung und -bewertung.
Lerndialoge statt Noten
Seit den 70er Jahren ist hinlänglich bekannt und empirisch belegt, dass die differenzierte Leistungsbeurteilung als Alternative zu Noten pädagogisch notwendig und sinnvoll sein kann. Diese Erkenntnis durch- und umzusetzen, bleibt nach wie vor eine wichtige Aufgabe. Im Dialog mit den Lernenden haben Lehrer/-innen die Möglichkeit, Lernen mit einem differenzierten Leistungsfeedback zu fördern und ohne klassische Notenvergabe genauere Auskunft über den erreichten Entwicklungsstand zu geben.
Erfahrungsberichte aus Schulen
Mindestens zweimal im Schuljahr wird an der Max-Brauer-Schule Hamburg das bisher Geleistete in Schüler-Eltern-Gesprächen gemeinsam bilanziert, Stärken und Schwächen werden als Selbst- und Fremdeinschätzung identifiziert und die nächsten Ziele, das Lernprogramm der nächsten Monate vereinbart und schriftlich festgehalten. In der Freiherr-vom-Stein-Schule Neumünster werden Portfolios und Kompetenzraster genutzt, um schulische Leistungen sichtbar zu machen und die Schüler/-innen beim Lernen individuell zu begleiten.
Computergestützte formative Leistungsdiagnostik
Lernen in Schulklassen mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus kann nur dann gelingen, wenn die Lehrkräfte die Lernentwicklung in wesentlichen Kompetenzbereichen des Fachs für jede Schülerin bzw. jeden Schüler erfassen, dokumentieren und für die Planung von differenziertem Unterricht oder individuellen Lernplänen nutzen können.
Tabla de materias
Thema
Felix Winter: Formative Leistungsbeurteilung – wie geht das?
Mit den Lernenden über Qualität und Ergebnisse des Lernens sprechen
Julia Hellmer: Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräch: Lernen bilanzieren und neue Ziele vereinbaren
Lernentwicklungsgespräche an der Max-Brauer-Schule Hamburg
Maike Schubert: Chancen und Probleme individueller Lernbegleitung
Erfahrungsbericht einer Schulpreis-Schule
Uwe Maier: Lernen steuern durch computergestützte formative Leistungsdiagnostik
Beispiele für effiziente Verfahren aus Forschungsprojekten
Karl-Wolf Hoffmann: Eigene Wege gehen: Dafür werden Wegweiser und Kontrollpunkte benötigt
Schulskizze
Gesamtschule Barmen
von Bettina Kubanek-Meis und Lothar Sack
Bildungspolitik
Fritz Schäffer: Das Konzept des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV)
Maßgeschneiderte Lösungen für gemeinsames Lernen im Konsens durch eine regionale Schulentwicklung
Roland Grüttner: Bayerische ‘Logik’ in der Schuldebatte
Gesprächsversuche mit dem Bayerischen Kultusministerium und Vertretern der CSU zur Gemeinschaftsschule
GGG-Info
Buchbesprechungen
Sobre el autor
Roland Grüttner
ist Rektor der Montessorischule Dachau.
Dr. Julia Hellmer
ist Abteilungsleiterin der Primarstufe an der Max-Brauer-Schule Hamburg.
Dr. Karl-Wolf Hoffmann
war Lehrer für Mathematik und Nawi (i._R.) und Fortbildner für SINUS Mathematik und SINUS Naturwissenschaften. Zurzeit unterrichtet er Mathematik an der Georg-August-Zinn-Schule (IGS) in Frankfurt/M.
Bettina Kubanek-Meis
ist Schulleiterin der Gesamtschule Barmen.
Prof. Dr. Uwe Maier
ist Professor für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkt Empirische Schulforschung an der PH Schwäbisch Gmünd.
Lothar Sack
ist stellvertretender Vorsitzender der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG).
Maike Schubert
ist Schulleiterin der Freiherr-vom-Stein-Schule – Gemeinschaftsschule der Stadt Neumünster.
Dr. Felix Winter
ist Erziehungswissenschaftler und Diplompsychologe. Er war lange Zeit an den Bielefelder Schulprojekten als Lehrer und Forscher tätig, später in der Gymnasiallehrerausbildung an der Univ. Zürich. Jetzt berät er freiberuflich Schulen und Hochschulen.