In den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen: Eine interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft macht zunehmend das Mensch-Tier-Verhältnis mit unterschiedlichen Methoden zum zentralen Gegenstand ihrer Betrachtungen. Dieser Sammelband vereint Beiträge aus verschiedenen Bereichen der Cultural Animal Studies. Durch empiriebasierte, fachspezifische Zugänge entwickeln sie neue Perspektiven auf konkrete Bedingungen, Möglichkeiten und Ausgestaltungen von interspezifischer Kommunikation und Interaktion und entfalten dabei den Begriff der Praktik für humanimalische Kontexte.
Table des matières
Einführung: Mensch-Tier-Praktiken aus interdisziplinärer Perspektive – Emotion, Empathie, Agency-. Von Pavianen, Meerkatzen und Stubentigern. Eine Gegenüberstellung von Niklas Luhmanns Attributionsansatz und praxeologischen Konzeptuierungen humanimalischer Sozialität.- Sprache und Empathie im Mensch-Tier-Verhältnis: Eine selektive Darstellung trennender und verbindender Praktiken aus linguistischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive.- Schöne Grüße ins Regenbogenland: Zur sprachlichen Konstruktion jenseitiger Welten in Internet-Kondolenzbüchern für Menschen und Tiere.- Vom ‚Zootier‘ zum ‚TV-Tier‘. Praktiken der Inszenierung interspezifischer Emotionsgemeinschaften in Zoo-Doku-Soaps.- du hast sie ge FRAGT- solln wir miteinander SPIElen? Lehrpraktiken für die Interspezies-Interaktion als Meta-Praktiken-. Praktiken der Wissensvermittlung: Darstellung des Zoos in österreichischen Biologie & Umweltkunde-Schulbüchern.- Bilder verehrter Tiere – mit blutiger Vorgeschichte. Jagd als künstlerische Praktik im 19. Jahrhundert.- Empathie und Prekarität. Praktiken der Interspeziesbegegnung bei Gruen, Cortázar, Rilke und Tawada.- Tierpassionen. Humanimale Poetik in der deutschen Gegenwartsliteratur.- Vom Sammeln und Sehen: Menschen und Vögel in Helen Macdonalds Vesper Flights (2020).- „tweet tweet tweet jug jug jug“ — Vogelgesang und die Inszenierung des Missverstehens in der Naturlyrik
A propos de l’auteur
Dr. Pamela Steen ist Professorin für Integrierte Germanistik am Institut für Germanistik der Universität Koblenz.
Dr. Heike Rettig ist Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Koblenz.