Auf der weltliterarischen Bühne hat Emine Sevgi Özdamar einer deutschsprachigen Literatur, die ‘aus anderen Zungen’ erwachsen ist, ihre unverwechselbare Stimme verliehen. In groß angelegten Erzählstücken lässt die Autorin ihre Protagonistin Schauplätze in der Türkei und Europa mit Szenen der Erinnerung bespielen. Ihr Figurenensemble reicht von einer Geschichten erzählenden Großmutter und einem surrealistischen Künstler in Istanbul bis zu einer Wohnheimleiterin und einem avantgardistischen Regisseur in Berlin. Wie Özdamars transkulturelles Schreiben zur Auseinandersetzung anregt, verdeutlichen die Beispielanalysen aus der Türkei, den USA und Deutschland in diesem Heft. Es enthält überdies ein Gespräch mit Özdamar und eine Auswahlbibliografie zu ihrem Werk.
Table des matières
– Katja Lange-Müller: Der Hund und die Kälte – Das ist doch mal ein Anfang!
– Ortrud Gutjahr: Inszenierungen eines Rollen-Ich. Emine Sevgi Özdamars
theatrales Erzählverfahren
– Azade Seyhan: Unübersetzbare Schicksale. Umschreibungen von Exil, Schweigen
und sprachlichen Zielorten im Werk Özdamars
– Bettina Brandt: Emine Sevgi Özdamar als Theatermacherin. Eine Vorstudie
zu ‘Karagöz in Alamania’
– Müzeyyen Ege: Stadt und Sprache als Transiträume bei Emine Sevgi Özdamar.
Interkulturelle Einblicke in narrative Topografien
– Cornelia Zierau: ‘Die Mädchen (…) wurden rot und kicherten amüsiert
unter ihren Kopftüchern’. ›Verstörende‹ Begegnungen mit Emine Sevgi Özdamar
– B. Venkat Mani: Weltliteratur als bibliomigrancy. Auf Emine Sevgi Özdamars
‘Sprachzügen’
– Yasemin Dayıoğlu-Yücel: ‘Una auténtica bomba literaria’. Schriftstellerkollegen über Emine Sevgi Özdamar
– Yasemin Dayıoğlu-Yücel / Emine Sevgi Özdamar: ‘Das mutigste Mädchen, das diese steile Straße hochläuft’. Gespräch mit Emine Sevgi Özdamar über ihre Begegnungen mit Schriftstellern
– Yasemin Dayıoğlu-Yücel: Auswahlbibliografie
– Biografische Notiz
– Notizen
A propos de l’auteur
Yasemin Dayıoğlu-Yücel, Dr., ist DAAD-Lektorin an der Istanbul Universität. Als ihr späterer Doktorvater Prof. Dr. Horst Turk sie 1998 mit dem Roman ‘Das Leben ist eine Karawanserei’ von Emine Sevgi Özdamar bekannt machte, wusste sie noch nicht, dass sich daraus eine anhaltende Beschäftigung mit Nationen überschreitenden Themen im Allgemeinen und eine Begeisterung für das Werk Özdamars im Besondern entwickeln würde.
Ortrud Gutjahr hat die Professur für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg inne und leitet die Arbeitsstelle für Interkulturelle Literatur- und Medienwissenschaft. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Werk Emine Sevgi Özdamars, leitete mit der Autorin u. a. 2008 ein Stipendiatenseminar bei der Alfred Toepfer Stiftung F. V.S., lud Özdamar2014 auf die von ihr begründete Hamburger Gastprofessur für Interkulturelle Poetik ein und veranstaltete in diesem Rahmen eine internationale Tagung zu Özdamars Werk.