Dies ist die grundlegende Biographie über Maximilian Graf von Montgelas, den Begründer
des modernen bayerischen Staates, einen der bedeutendsten Männer der deutschen
Reformzeit. Zugleich ist sie ein Beitrag zur Geschichte Bayerns und Deutschlands in den
Epochen Napoleons und des Wiener Kongresses. Der hier vorgelegte (abschließende) Band
umfasst die gesamte Ministerzeit 1799-1817 mit einem Ausblick auf Montgelas’ weiteres
Leben bis 1813.
Als gleichzeitiger Außen-, Innen- und meistens auch Finanzminister schuf Montgelas,
gestützt durch den populären Kurfürsten und späteren König Max Joseph, den modernen
bayerischen Staat in seinem geographischen Umfang und seiner Verwaltungsstruktur. Er
führte so wichtige Neuerungen ein wie die Gleichheit vor dem Gesetz, die Abschaffung der
Steuerprivilegien des Adels, den im Grundsatz gleichen Zugang aller zu öffentlichen Ämtern,
eine modernisierte Rechtspflege, ein humaneres Strafrecht. Er setzte Toleranz und die
Gleichberechtigung der drei christlichen Konfessionen durch, verbesserte die Rechtsstellung
der Juden, betrieb eine liberale Wirtschaftspolitik und schuf ein neues, auf Qualifikation und
Leistung beruhendes Beamtentum. Er führte die Pressefreiheit ein, verfasste persönlich die
Konstitution von 1808 und bereitete noch die Verfassung von 1818 mit vor. In seinen letzten
Ministerjahren schränkte er in einer konservativer gewordenen Umwelt und unter dem
Einfluss der Finanznot einige seiner früheren Reformen ein, jedoch ohne sie aufzuheben. Im
ganzen steht sein Reformwerk ebenbürtig neben dem von Stein und Hardenberg.
लेखक के बारे में
Eberhard Weis (1925–2013) war em. Professor für Neuere Geschichte an der Universität
München und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Für seine Montgelas Biographie
wurde er 2007 mit dem Einhard-Preis sowie dem Preis der Bayerischen
Landesstiftung ausgezeichnet.