Der sehr erfolgreiche kompakte Band »Systemische Interventionen« der beiden Autoren wird in ihrem neuen Buch ergänzt durch die erkenntnistheoretischen Basics, ohne die systemisches Arbeiten in allen Beratungskontexten im luftleeren Raum bleibt. Es geht um die selbstverständliche Konsequenz einer systemischen Sicht auf die Welt.
Interventionen, die als systemisch bekannt und beliebt geworden sind, lassen sich auf einige wesentliche Gedanken zurückführen: Das Interesse richtet sich nicht mehr darauf, Fakten herauszufinden, es wird also nicht nach etwas gesucht, das es gibt, sondern eher nach dem, was sich zwischen Menschen ereignet. Daraus entsteht wie von selbst eine Praxis, die nicht versucht, Defizite zu finden oder eine Ursache, eine Diagnose, eine Störung festzuschreiben. Systemische Praxis sucht danach, wie ein Phänomen, ein Problem von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich beschrieben wird. Sie will Beziehungsverhältnisse ergründen und Reflexionen anregen. Sie zielt auf die Muster flüchtiger Kommunikationen, die sich in den vielen, ständig neu erzeugten zwischenmenschlichen und psychischen Wirklichkeiten menschlichen Lebens beobachten lassen. Es geht weniger um den richtigen Einsatz von Techniken oder Tools als vielmehr um eine systemische Sicht auf die Welt.
Circa l’autore
Björn von Schlippe ist seit 1992 als Freelance Illustrator für Werbeagenturen, Filmproduktionen und Verlage in Deutschland, England und der Schweiz tätig. Er war Dozent für Storyboard-Zeichnen an der Bildkunstakademie in Hamburg, auf Workshops, Kongressen, Symposien und anderen Veranstaltungen wird er als »Live-vor-Ort-Zeichner« gebucht. Gemeinsam mit seinem Bruder Arist von Schlippe, veröffentlichen er unter dem Signet »Kartist« seit 2012 regelmäßig Cartoons in diversen Fachzeitschriften und Büchern.