Das Alte Testament war die heilige Schrift nicht nur des antiken Judentums, sondern auch des frühen Christentums. Alttestamentliche Gestalten wie Adam, Abraham oder Hiob und die mit ihnen verbundenen Traditionen spielen im Neuen Testament eine bedeutsame Rolle. Zudem wird dort auch immer wieder aus anderen alttestamentlichen Texten zitiert oder auf sie angespielt. Zu diesen alttestamentlichen Schlüsseltexten im Neuen Testament zählen etwa das Liebesgebot, das Ritual des Versöhnungstages, ausgewählte Psalmen, die Gottesknechtslieder des Deuterojesaja und messianische Verheißungen.Der Sammelband wendet sich knapp zwanzig alttestamentlichen Schlüsseltexten zu, die auch im Neuen Testament von großer Bedeutung sind. Dabei soll in einem ersten Schritt die ursprüngliche Bedeutung der jeweiligen Bibeltradition in ihrem alttestamentlichen Kontext untersucht werden, um dann die Rezeption im antiken Judentum nachzuzeichnen. Vor diesem Hintergrund wird schließlich der Frage nachgegangen, wie sich das frühe Christentum die betreffende Tradition zu eigen gemacht hat und welche schrifttheologischen Prinzipien dabei leitend sind. Dabei wird auch das Problem reflektiert, inwieweit es sich um einen legitimen Umgang mit dem alttestamentlichen Text handelt.
Circa l’autore
Dr. theol. habil. Thomas Naumann ist seit 1997 Professor für Biblische Theologie und Biblische Exegese (Altes Testament) an der Universität Siegen.