Sie waren die Köpfe der deutschen Geheimdienste in Ost und West, des Ministeriums für Staatssicherheit sowie des Bundesnachrichtendienstes und des Verfassungsschutzes: Wilhelm Zaisser und Otto John, Ernst Wollweber und Reinhard Gehlen, Erich Mielke und Gerhard Wessel. Um diese und andere Spitzenfunktionäre der Spionage ranken sich zahlreiche Legenden, waren doch alle gehalten, konspirativ zu arbeiten und ihre Fäden hinter den Kulissen zu spinnen. Viele führten ein abenteuerliches Leben, was der Mythenbildung weiteren Vorschub leistete.
Die Geschichte der ost- und westdeutschen Spionageorganisationen ist auch die Geschichte ihrer Chefs. In ihnen spiegelt sich deutsche Zeitgeschichte wie in einem Brennglas.
Einschlägig ausgewiesene Autoren stellen die deutschen Geheimdienstchefs auf Grundlage der neuesten zeithistorischen Forschung vor. Sie fragen nach ihrer Rolle für die Dienste und in den Diensten sowie nach ihrer Position im Spannungsfeld von Demokratie und Diktatur.
Circa l’autore
Karl Wilhelm Fricke, geboren 1939, arbeitet heute als freier Publizist (u.a. für die F.A.Z.) und war Mitglied der Enquetekommission ‘Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland’. In den fünfziger Jahren war er wegen ‘Boykotthetze’ selbst in der Sonderhaftanstalt Bautzen II inhaftiert.