Immanuel Kants pädagogisches Vermächtnis
Warum ist Erziehung notwendig, wie kann sie philosophisch begründet werden und gelingen? Immanuel Kants Überlegungen zur Pädagogik geben grundlegende und zeitlose Anregungen für eine praktische Orientierung auf ein Leben, das es möglichst frei und moralisch integer zu führen gilt. Im Geist der Aufklärung zeigen seine Schriften uns auch heute noch, wie der Mensch einen Ausweg aus seiner immer wieder drohenden Unmündigkeit finden kann.
Immanuel Kant (1724–1804), einer der größten Philosophen der europäischen Kulturgeschichte, dachte auch über das Gelingen einer guten Erziehung nach. Dabei begab er sich auf die Suche nach einer Pädagogik, die der »Bestimmung« des Menschen entspricht: nämlich ein vernünftiges, freiheitsliebendes und moralisch empfindsames Lebewesen sein zu können. Diese Eigenarten des Menschen sind nur eine Anlage, die sich nicht instinktgeleitet entwickelt. Sie muss zielgerichtet entfaltet werden. Der Mensch muss erzogen werden, wobei die Dreiheit von Vernunft, Freiheit und Moral von vornherein eine zwangsweise Abrichtung verbietet. Wie Kant den pädagogischen Prozess gedacht hat, um das verwirklichen zu können, was er für das Wesen des Menschen bestimmt hatte, ist für uns noch heute von ungebrochener Aktualität.
Circa l’autore
Manfred Geier, geboren 1943 in Troppau, studierte Germanistik, Philosophie und Politik in Frankfurt/Main, Berlin und Marburg. Er lehrte viele Jahre Sprach- und Literaturwissenschaften an den Universitäten Marburg und Hannover. Jetzt lebt Manfred Geier als freier Publizist in Hamburg.