Wie kann Gott angesichts des Leidens auf der Welt gut und allmächtig sein?
Das Theodizeeproblem ist eines der brisantesten Themen der Theologiegeschichte wie der gegenwärtigen Theologie. Erstmalig stellt dieses Studienbuch die unterschiedlichen Positionen und Perspektiven auf das Theodizeeproblem übersichtlich dar.
Neben der deutschsprachigen wird auch die englischsprachige Debatte nachgezeichnet.
Tabella dei contenuti
Einführung 7
1. Lösungen durch Neuinterpretationen des Übels 18
1.1 Lösung durch Leugnung bzw. Entübelung des Übels (Bonisierungsstrategien) 19
1.2 Lösung durch Verharmlosung des Übels(Depotenzierungsstrategien) 26
1.3 Eine Irenäische Theodizee: Depotenzierung durch Integration in Seelenbildungsprozesse 28
1.4 Lösung durch Mitleiden Gottes 34
1.5 Fazit 38
2. Lösungen durch eine Modifikation der Eigenschaften Gottes 40
2.1 Lösung durch Modifikationen bei der Prädikation der Güte 40
2.2 Lösung durch Modifikationen bei der Prädikation der Allmacht 45
2.3 Lösung durch Modifikationen bei der Prädikation der Allwissenheit 49
3. Das Problem des natürlichen Übels und die Verteidigung der Naturgesetze (Natural law defense) 56
3.1 Die Keine-bessere-Welt-Hypothese 57
3.2 Naturgesetze als Ermöglichung von Freiheit 59
3.3 Zur physikalischen Unmöglichkeit von Verbesserungen unserer Naturgesetze 61
3.4 Zur logischen Unmöglichkeit von Verbesserungen unserer Naturgesetze 66
4. Willensfreiheit – Illusion oder Wirklichkeit 70
4.1 Bestreitungen der Willensfreiheit aus der Perspektive der Hirnforschung 71
4.2 Bestreitungen der Willensfreiheit aus der Perspektive analytischer Philosophie 74
4.3 Bestreitungen der Willensfreiheit aus der Perspektive lutherischer Theologie 78
4.4 Die Bedeutung einer dialogischen Entwicklung des Freiheitsbegriffs für die Theodizee 82
4.5 Fazit 84
5. Das Argument von der Willensfreiheit (free will defense) 87
5.1 Grundidee und Struktur des Arguments 88
5.2 Zur Verteidigung der Werthaftigkeit der Freiheit 89
5.3 Zur Möglichkeit einer quantitativen Reduzierung des Leidens bei Wahrung der Willensfreiheit 92
5.4 Leiden als Preis von Freiheit und Liebe? 96
5.4.1 Auschwitz als Preis der Freiheit? 97
5.4.2 Die Frage nach den Subjekten der Entscheidung 104
5.4.3 Zur Legitimität der Verwendung theologischer Prämissen im Argument von der Willensfreiheit 107
6. Praktische Theodizee 112
6.1 Moralische Überhangprobleme 113
6.2 Zur Wahrnehmung des Theodizeeproblems aus der Perspektive der praktischen Vernunft 118
6.3 Anamnetische und argumentierende Vernunft 124
7. Theodizee und Handeln Gottes 127
7.1 Das besondere Handeln Gottes und das Leiden in der Welt 127
7.2 Konturen einer geschichts- und theodizeesensiblen Glaubensverantwortung 130
7.3 Kriterien für eine theodizeesensible Rede von Gottes Handeln in der Welt 133
7.4 Auschwitz als Bewährungsprobe der erarbeiteten Kriteriologie 140
7.5 Theodizee zwischen Deismus und Theismus 145
8. Theodizee im Gespräch der Religionen 149
8.1 Knapper Überblick zum Problem des Leidens in den Religionen 149
8.2 Die klassischen Lösungsstrategien im Islam: Bonisierung und Depotenzierung des Übels 151
8.3 Attar und der Aufstand gegen Gott oder: die Wende zur postulatorischen Rede von Gott 155
Zitierte Literatur 157
Anmerkungen 165
Personenregister 184
Circa l’autore
Klaus von Stosch, Dr. theol. habil., geb. 1971, Schlegel-Professor für Systematische Theologie unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Herausforderungen an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen der Glaubensverantwortung, Religionsphilosophie, Gottes Handeln in der Welt, Theodizeeproblem und Theologie der Religionen.