1916 in einem Dorf in den Ardennen: Zwischen der französischen Lehrerin und einem Offizier der deutschen Besatzungsarmee hat sich eine heimliche Liebe entwickelt, die nach kurzer Zeit durch die Kriegsereignisse getrennt wird. Erst 1982 offenbart sich die unverheiratet gebliebene Mademoiselle Adrienne, nun 93, ihrer Großnichte Marie.
Weitere 30 Jahre später erinnert sich Marie an viele Tage ihrer Kindheit, die sie bei der Großtante verbrachte.
Wie in einer Abfolge von Filmsequenzen entfalten sich vor ihrem inneren Auge Szenen mit dieser aus der Zeit gefallenen Tante, ihren bizarren Ritualen und nicht enden wollenden Erzählungen vom Krieg und von den Deutschen.
So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, so verbindet sie doch eine erstaunliche Gemeinsamkeit.
Warum ist die Nichte später als junge Frau gerade in Deutschland gelandet? Hat sie vielleicht, ohne es zu ahnen, einen heimlichen Plan der Tante erfüllt, den diese so in sie einpflanzte wie die Liebe zur Sprache und die Angst, einen Bleistift auf den Boden fallen zu lassen?
Circa l’autore
Marie Gaté wurde 1955 in den Ardennen geboren, einem von beiden Weltkriegen tief gezeichneten Departement im Nordosten Frankreichs. Nach dem abgeschlossenen Spanisch-Studium in Reims und Straßburg ermöglichte ihr ein Stipendium einen Studienaufenthalt in Valencia. Sie erlangte das Fachdiplom als Übersetzerin und Dolmetscherin in Französisch, Spanisch und Deutsch, lernte den Medizinstudenten Ubaldo Stallforth kennen, einen in Argentinien geborenen Deutschen. Gemeinsam zogen sie Anfang der 1980er Jahre nach Deutschland und heirateten 1981 in Augsburg. Nach der Geburt ihrer Söhne Pierre und Manuel arbeitete sie als Lehrerin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Seit 2012 schreibt die Cineastin Film-Kurzkritiken für Filmportale.
weniger anzeigen