Maria ist befrachtet mit Legendenbildungen und Idealvorstellungen, mit Wundererwartungen und Frömmigkeitspraktiken. Längst sind auch die Ambivalenzen ihrer Stilisierung zum jungfräulichen und demütigen Idealbild, insbesondere für Frauen, deutlich. Peter Walter unterzieht die vielfältigen, an die Gestalt der Mutter Jesu angelagerten Vorstellungen einer kritischen Revision. Bei seiner Durchsicht durch die biblischen Texte wie die nachbiblische Theologie bis in die Gegenwart geht er auf die Suche nach Gehalten, die auch für heutige Mariologie und Glaubenspraxis tragfähig sein können. Seine postum veröffentlichten Ausführungen werden ergänzt um einen fundierten Überblick über zeitgenössische mariologische Zugänge mit besonderem Fokus auf der feministischen Theologie von Mirja Kutzer.
Circa l’autore
Peter Walter (1950-2019), Dr. theol., war Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte sowie Direktor des Arbeitsbereichs Quellenkunde der Theologie des Mittelalters (Raimundus-Lullus-Institut) an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Michael Hauber, geb. 1978 in Regensburg, Dr. theol., Studien der Katholischen Theologie, Latinistik, Gräzistik, Philosophie und Geschichte in Regensburg, Freiburg i.Br. und Bamberg, 2006-2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter von und darüber hinaus langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Peter Walter, gemeinsame Bearbeitung des Bd. 22/1 der Sämtlichen Werke Karl Rahners, derzeit Gymnasiallehrer für Katholische Religion, Latein, Altgriechisch, Ethik/Philosophie und Geschichte, Lehrbeauftragter für Systematische Theologie an der Universität Kassel und für Latein an der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg.
Mirja Kutzer, Dr. theol., Professorin für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Dogmatik und Fundamentaltheologie am Institut für Katholische Theologie der Universität Kassel. Forschungsschwerpunkte: Theologie und Kulturwissenschaft, theologische Anthropologie, theologische Hermeneutik, Theologie und Literatur, feministische und gendersensible Theologien.