Der Jakobusbrief leidet bis heute an der geringen Meinung, die Luther vom ihm hatte, musste allzu lange herhalten als schlechte theologische Alternative zu Paulus. Die aktuelle Forschung entdeckt ihn gegenwärtig neu als eigenständige Stimme zu Themen, die auch Paulus interessierten, als markante Position zu Fragen von Reichtumskritik und sozialem Statusdenken, als Fortschreibung jüdischer Weisheit und als einen frühchristlichen Zeugen hellenistisch-römischer Bildung. Zu entdecken ist der Jakobusbrief nicht zuletzt auch in postkolonialer Perspektive und als wichtige Schrift im Zusammenhang einer erheblich in Bewegung geratenen Kanondiskussion.
Mit Beiträgen von Sigurvin Lárus Jónsson, Matthias Klinghardt, Susanne Luther, Rainer Metzner, Ingeborg Mongstad-Kvammen, Karl-Wilhelm Niebuhr, Manuel Vogel.
Tabella dei contenuti
Inhalt ZNT Heft 50
25. Jahrgang 2022
Editorial
NT aktuell
Susanne Luther
Der Jakobusbrief in der aktuellen Diskussion.
Tendenzen und Perspektiven der neueren Forschung
Zum Thema
Karl-Wilhelm Niebuhr
Luther und der Jakobusbrief. Zur Diskussion um die ‘stroherne Epistel’ im frühen 16. Jahrhundert
Sigurvin Lárus Jónsson
Der Jakobusbrief und die antike literarische Bildung
Ingeborg Mongstad-Kvammen
Ein Ritter und ein Bettler. Jakobus 2, 1-4 in postkolonialer Perspektive
Kontroverse
Susanne Luther
Der Jakobusbrief im neutestamentlichen Kanon. Einleitung in die Kontroverse
Matthias Klinghardt
Wie und warum ist der Jakobusbrief ins Neue Testament gekommen?
Der Jakobusbrief als kanonisches Pseudepigraph
Rainer Metzner
Ein Nachzügler. Die späte Ankunft des Jakobusbriefes im Neuen Testament
Hermeneutik und Vermittlung
Manuel Vogel
Aufwärtsmobilität und Abwärtsorientierung
Ein soziokultureller survey des Jakobusbriefes
Buchreport
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