Thomas Hobbes übersetzte 1628 erstmals das große Geschichtswerk des Thukydides über den Peloponnesischen Krieg ins Englische. Im Vorwort hebt er Thukydides’ Geschichtsschreibung hervor und führt Themen ein, die später Grundsteine seines staatsphilosophischen Denkens und Wirkens werden.
Was begeisterte Hobbes an Thukydides? Thukydides erkennt nicht nur Rhetorik und Demagogie als Ursachen des Bürgerkriegs, sondern auch die zentrale Rolle, die Aberglaube hierbei spielt. Vor allem aber die Objektivität der Geschichtsschreibung und die subtile Didaktik sind zentrale Aspekte, die für Hobbes das humanistische Ideal darstellen und ihn stark in seinem Schaffen prägten.
Nach den »Überlegungen zur Reputation, zur Loyalität, zu den Umgangsformen und zur Religion« übersetzt Alfred J. Noll erstmalig Hobbes’ Auseinandersetzung mit Thukydides und die von ihm geschaffene Biografie ins Deutsche und liefert zahlreiche Informationen zu dieser Grundlage für Hobbes’ Werk.
Circa l’autore
Thomas Hobbes, engl. Staatsphilosoph und Mathematiker (1588 bis 1679) ist mit seinem Hauptwerk »Leviathan« (1651) bis heute einer der wichtigsten Vertreter der politischen Philosophie.
Alfred J. Noll, geboren 1960 in Salzburg, Rechtsanwalt und Univ.-Prof. für Öffentliches Recht und Rechtslehre in Wien. In den Jahren 2017 bis 2019 war er Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat (JETZT). Unter anderem hat er Hobbes’ Werk »Überlegungen zur Reputation, zur Loyalität, zu den Umgangsformen und zur Religion« ins Deutsche übertragen.