Ende 1903 richtete Otto Julius Bierbaum für die Wiener Wochenschrift ›Die Zeit‹ eine Rundfrage an prominente Schriftsteller und Künstler zu französischen Einflüssen auf ihr Schaffen. Thomas Mann spielt die Bedeutung der französischen Literatur auf Werk herunter und weicht der Frage aus, indem er stattdessen Auskunft über sein Verhältnis zu Richard Wagner gibt. Der kurze Text wird darüber hinaus als Manns erster Versuch gedeutet, sich selbst im weltliterarischen Kontext zu platzieren.
Circa l’autore
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.