Dem Tagebuch nach stammt der Wortlaut dieser Antwort von Erika Mann, die den Text auf Anweisung Thomas Manns aus früheren Äußerungen komponierte. Die kurz zuvor entstandene ›Rede vor der »Hollywood Peace Group«‹ und der Entwurf einer Wahlkampfrede für Henry Wallace sowie auch die einleitenden Worte zu Vorträgen in der Schweiz im Frühsommer 1947 erwiesen sich dabei als geeignete Quelle. Gemeinsam mit den Äußerungen weiterer Emigranten, darunter Manns Schwiegersohn Giuseppe Antonio Borgese, wurde der Text am 15. August 1948 im St. Louis Post-Dispatch abgedruckt. Von der Redefreiheit in den Vereinigten Staaten hatte Mann, der 1944 die amerikanische Staatsangehörigkeit erhalten hatte, bereits während des Krieges wiederholt Gebrauch gemacht. Die (innen)politischen Entwicklungen in den darauffolgenden Jahren begleitete er ebenfalls recht aktiv und erläutert hier seine Gründe für dieses Engagement: »My very attachment to the United States makes me a vigilant and sometimes apprehensive observer of American policies.«
Circa l’autore
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.