Der Trompeter Wolfgang Suchner hat beschlossen, die zweite Phase seiner Ausbildung zum Musiklehrer gar nicht erst zu beginnen, sondern sein Leben als freischaffender Künstler fortzusetzen. Sechs Jahre schon macht er Straßenmusik, spielt in verschiedenen Bands und hat sich schließlich auf Musiktheater verlegt. Da trifft ihn ein epileptischer Anfall, ein Grand Mal.
Ein Blutschwamm in seinem Gehirn hat ihn verursacht, geblutet und die Fehlschaltungen bewirkt. Das kann jederzeit noch einmal geschehen, aber dann vielleicht tödlich enden. Besonders in Situationen, in denen großer Druck im Kopf entsteht – zum Beispiel beim Trompetespielen.
Wolfgang weiß nicht, wie es weitergehen soll. Auch als Operationen den Schwamm und das Ausblutungsrisiko minimiert haben, bleibt da noch die Epilepsie. Und die wird er nicht mehr los. Wie lebt man mit einer bedrohlichen chronischen Erkrankung?
‘… Das ist das Loch. Er versteht nicht, was geschieht, und er weiß nicht, was geschehen ist. Es gibt keine Erinnerung. Da ist ein Loch in der Zeit. Wenn man hindurch gucken könnte, sähe man die andere Seite. Die Rückseite der Zeit. Vielleicht hat er sie ja gerade gesehen, aber er kann sich nicht erinnern …’
Tabella dei contenuti
Prolog
1 Das Loch
2 Kopf und Schwamm
3 Di E Sucht zu fallen
4 Es ist ein Zunge!
5 Chapeau!
6 Kinshasa
7 Auf null
8 La mort subite
9 Irrsinn und Kohlenhydrate
10 Der Groschen fällt
Epilog
Psychogene Anfälle von Dr. Martin Finzel
Kann Epilepsie Spass machen? von Dr. Michael Carnap
Anfang — Anfänger sein von Dr. Frank Brandhoff
Menschen mit Epilepsie sind immer besondere Menschen von Dr. Thomas Mayer
Glossar
Circa l’autore
Wolfgang Suchner, Jahrgang 1959. Nach dem Lehramtsstudium (Musik/Geschichte) diverse Arbeiten als Straßenmusiker, Schauspieler und Regisseur, als Trompeter und Tubist in Bands (Hubert Kah, M. Walking on the Water, Jansen u.v.a.), als Studiomusiker sowie auf städtischen Bühnen (Schauspielhaus Düsseldorf, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) und in zahlreichen freien Musiktheaterproduktionen, u.a. mit Straßenkindern in Kinshasa. Seit 1999 gehört er zum Trio des ‘theatre du pain’, spielt daneben auch häufig in Projekten, in denen sich freie Improvisation und Tanz verbinden.
Hans Werner Otto, Jahrgang 1954, war bis zu seiner Pensionierung Hauptschullehrer mit einem Schwerpunkt im Schülertheater, arbeitete außerdem als Regisseur und Schauspieler in Projekten der freien Theaterszene Wuppertals, wo er Wolfgang Suchner kennenlernte. Er hat mehrere vornehmlich regionalhistorische Erzählungen veröffentlicht sowie einen Roman: ‘Gott wird uns schon nicht kriegen’. Letzteres hofft er immer noch.