Neun Jahre bei den Indianern von Herman Lehmann ist eine fesselnde Autobiographie, die den Leser in die abenteuerliche und oft haarsträubende Welt des Wilden Westens führt. Die Geschichte beginnt im Jahr 1870, als der 11-jährige Herman, Sohn deutscher Einwanderer in Texas, von Apachen entführt wird. Anfangs verzweifelt, fügt er sich bald in die fremde Welt der Mescalero-Apachen ein und wird Teil ihrer Gemeinschaft. Vier Jahre später schließt er sich den Komantschen an und wird einer ihrer Krieger. Nach seiner Rückkehr zu seiner Familie im Jahr 1878 muss Herman sich der schwierigen Aufgabe stellen, sich wieder in die Welt der Weißen einzufügen. Lehmanns Erlebnisse sind weit mehr als spannende Abenteuerlektüre. Sie bieten tiefe und authentische Einblicke in die Kultur, das Leben und den Überlebenskampf der amerikanischen Ureinwohner im späten 19. Jahrhundert. Die teilweise haarsträubenden Beschreibungen, wie das dramatische Gefecht mit den Texas Rangern, Jagdzüge und Überfälle ziehen den Leser in ihren Bann und lassen ihn die Herausforderungen und das Überleben in der Wildnis hautnah miterleben. Dabei entbehren sie jeder Karl-May-Romantik und konfrontieren den Leser schonungslos mit der Härte des Überlebenskampfes der letzten freilebenden Ureinwohner der amerikanischen Prärie. Herman Lehmanns Autobiographie, die zuerst 1927 veröffentlicht wurde, ist ein wertvolles historisches Dokument, das die komplexen Beziehungen zwischen den amerikanischen Ureinwohnern und den Siedlern beleuchtet und den Überlebenswillen eines jungen Mannes zeigt, der zweimal gegen seinen Willen entwurzelt wurde und sich in für ihn fremden und unerklärlichen Welten und Kulturen zurechtfinden musste. Diese neu übersetzte Ausgabe wird durch zahlreiche Fußnoten und einen umfangreichen Anhang ergänzt und ist ein Muss für alle, die sich für die Geschichte des Wilden Westens und die faszinierenden Kulturen der amerikanischen Ureinwohner interessieren. Dieses Buch enthält explizite Gewaltdarstellungen und ist daher für Kinder und jüngere Jugendliche nicht geeignet. Es richtet sich an eine Leserschaft ab 16 Jahren.
Over de auteur
Herman Lehmann, Sohn deutscher Einwanderer nach Texas, wurde im Alter von 11 Jahren von Apachen entführt, lebte bei ihnen und wurde einer der ihren. Er musste seinen Stamm verlassen, nachdem er seinen Häuptling gerächt hatte, der von einem Medizinmann getötet worden war. Er schloss sich den Comanchen an, und wurde einer ihrer Krieger, wurde von Häuptling Quanah Parker adoptiert und kehrte schließlich zu seiner Familie zurück.