Eine gute Kenntnis des Problembereichs und eine im Projekt geteilte Systemvision sorgen dafür, dass die Summe der mit Scrum in agiler Weise realisierten Systemfragmente bei der Abnahme genau dem Kundenwunsch entspricht. Das zur agilen Entwicklung nötige Hintergrundwissen bietet dieses Buch. Zum Vergleich werden einzelne agile Ansätze analysiert und detailliert vorgestellt – mit Schwerpunkt auf Scrum.
Komplexe Projekte erfordern es, dass die Kundenwünsche nicht starr sind, sondern sich im Verlauf eines Projekts bis zur Abnahme ändern dürfen. Scrum ist ein Verfahren, das über die entsprechende Adaptivität verfügt. Ein System wird daher bei Scrum als eine Folge kleiner Systemfragmente realisiert, die nacheinander implementiert werden. Alle Anforderungen an das System dürfen sich ändern – mit Ausnahme derjenigen, deren Realisierung gerade ansteht. Die hohe Kunst der Entwicklungsmannschaft ist es hierbei, dafür zu sorgen, dass die Summe der realisierten Softwarefragmente genau dem Kundenwunsch entspricht. Jeder Entwickler muss sich deshalb in der Welt des Kunden auskennen und dieselbe aktuelle Systemvision als Ziel vor Augen haben. Ansonsten ist es ungewiss, ob die Summe der Teile zum gewünschten System konvergiert.