Die Pharisäer waren jahrhundertelang gut bekannt, wurden aber wenig verstanden – was u.a. auf ihre übergroße Rolle in der christlichen Vorstellung zurückzuführen ist, die sich aus ausgewählten negativen Stereotypen ergibt. Viele Historiker sehen die Pharisäer jedoch als angesehene Lehrer und vorausschauende Erneuerer, die dazu beitrugen, dass sich die jüdische Tradition besser an veränderte Umstände anpassen ließ und in der Praxis egalitärer wurde. Um diese Kluft zu überbrücken, liefern die Autoren dieses Bandes eine multidisziplinäre Einschätzung dessen, wer die Pharisäer tatsächlich waren, was sie glaubten und lehrten und wie sie im Laufe der Geschichte dargestellt wurden.
Over de auteur
Joseph Sievers (geb. Recklinghausen, NRW; Ph.D. Columbia University, New York; Lic. Theol. Päpstliche Universität Gregoriana) ist Professor Emeritus für jüdische Geschichte und Literatur der hellenistischen Zeit am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Darüber hinaus war er von 2003 bis 2009 Direktor des Kardinal-Bea-Zentrums für Jüdische Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana.
Er hat mehrere Bücher und zahlreiche Artikel veröffentlicht, vor allem in den Bereichen der Geschichte des Zweiten Tempels (insbesondere Flavius Josephus) und der christlich-jüdischen Beziehungen. Er war der Hauptorganisator der internationalen Tagung, die diesem Band zugrunde liegt.