Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Amerikanistik – Literatur, Note: 1, 0, Universität Augsburg, Veranstaltung: Proseminar: Die Erzählkunst des Amerikanischen Südens, Sprache: Deutsch, Abstract: Flannery O’Connor zählt zu den wohl bekanntesten Südstaatenautoren des vergangenen Jahrhunderts. In fast allen ihrer Geschichten greift sie typische Klischees des amerikanischen Südens auf und verarbeitet diese in sozialkritischer Weise. Flannery O’Connor beruft sich auf ihre Stellung als christliche Autorin, indem sie die Vermittlung von Botschaften durch religiöse Andeutungen zum Ziel ihrer Kurzgeschichten macht. Die Groteske ihres Erzählstils erweist sich bei näherer Betrachtung nur als oberflächliche Hülle, der eine tiefer gehende Bedeutung zugrunde liegt. Auch der absichtlich flache und einfache Stil, der sich zum großen Teil als ironisch erweist, bringt dem Leser die Botschaft noch leichter nahe. Den Geschichten O’Connors fehlt die versöhnende Auflösung am Ende, stattdessen schließen sie mit erschreckenden Bildern wie Horror, Tod oder anderen Schockerlebnissen. Doch genau dadurch soll O’Connor zufolge die Erlösung ihrer Charaktere herbeigeführt werden, die im Moment ihres Todes ein Gefühl der Würde erleben dürfen, ohne das ihr weiteres Leben ohnehin nicht lebenswert und völlig sinnlos gewesen wäre. Trotz der zahlreichen Horrorvisionen enthüllt O’Connor unweigerlich eine Komik, die dem Leser das Lachen jedoch zum Teil im Hals stecken bleiben lässt. O’Connor erzählt von einer aus den Fugen geratenen Welt, in welcher der leere Glaube an die konventionelle Ordnung eine große Rolle spielt. Doch gerade die Notwendigkeit der Zerstörung dieser Ordnung und der Hinwendung zu einem „level of mystery“, einem tiefgehenden, alles andere als oberflächlichen System, das von göttlicher Macht herrührt, ist die zentrale Botschaft ihrer Short Stories. Der Glaube der Charaktere wird mit Hilfe von Schockerlebnissen durch Außenseiter und ihre Einstellung auf die Probe gestellt und führt schließlich zu einer tieferen Erkenntnis. Besonders in A good man is hard to find und The life you save may be your own offenbart sich die Ungerechtigkeit der Welt, die Grausamkeit der Menschheit und die Borniertheit und Intoleranz konservativer Südstaatler. O’Connor kritisiert zudem die gleichgültige Einstellung der Menschen, die nur auf ihren eigenen Nutzen ausgerichtet sind und ihre meist materialistischen Absichten ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen versuchen. Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, eine Interpretation der oben genannten Kurzgeschichten Flannery O’Connors bei gleichzeitigem Vergleich der beiden Werke zu liefern. […]
Julia Deitermann
Flannery O’Connors Kurzgeschichten – ‘A good man is hard to find’ und ‘The life you save may be your own’ [PDF ebook]
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Taal Duits ● Formaat PDF ● ISBN 9783638546454 ● Bestandsgrootte 0.5 MB ● Uitgeverij GRIN Verlag ● Stad München ● Land DE ● Gepubliceerd 2006 ● Editie 1 ● Downloadbare 24 maanden ● Valuta EUR ● ID 3794649 ● Kopieerbeveiliging zonder