Von seiner ursprünglichen Bedeutung her ist das Hohelied eine Sammlung von Liebesliedern. Darin geht es um die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau in ihrer erotisch-sexuellen Gestalt. In der jüdischen und christlichen Auslegungsgeschichte wurde das Hohelied in einem übertragenen Sinne verstanden – als Buch der Liebe zwischen Gott und seinem Volk, zwischen Gott und der Seele, zwischen Christus und seiner Kirche. Dem modernen Ausleger stellt sich die Frage wahre Erotik oder ‘nur’ Allegorie für das Religiöse, ein sexuell angeregter Bildsinn, der jedoch für etwas ganz anderes – vielleicht Göttliches – steht?
Der bekannte Autor Ludger Schwienhorst-Schönberger übersetzt das Hohelied und legt es für die heutige Zeit und im Kontext der Traditionen aus.
Over de auteur
Ludger Schwienhorst-Schönberger, geb. 1957, Dr. theol., Professor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Universität Wien; Mitherausgeber von ‘Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament’; zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere zur alttestamentlichen Rechts- und Weisheitsliteratur, zur Biblischen Theologie und Hermeneutik, zur Väterexegese und zum Verhältnis von Exegese und Spiritualität.