Die moderne Sprachwissenschaft und der gymnasiale Deutschunterricht gehen häufig getrennte Wege, obwohl zwischen ihnen interessante Wechselwirkungen bestehen. Die Sprachwissenschaft kann für den Unterricht wichtige Methoden wie textlinguistische Betrachtungen zu Literatur und Inhalten (etwa Dialektologie, Hoch-/Standardsprache) bereitstellen; die Unterrichtspraxis wiederum kann Aufschluss über Sprachwandelphänomene geben: Was bedeutet es beispielsweise, wenn in Schüleraufsätzen der Genitiv nach einigen Präpositionen nicht mehr verwendet wird?Dieser Sammelband enthält ausgewählte Beiträge von Studierenden zur Frage, welche sprachwissenschaftlichen Inhalte überhaupt Gegenstand des Deutschunterrichts sein können. Er richtet sich gleichermaßen an Universitätsangehörige, schulische Lehrkräfte wie an der Sprachwissenschaft Interessierte und versucht, die empfindliche Lücke zwischen universitärer sprachwissenschaftlicher Ausbildung und schulischen Unterrichtsgegenständen im Fach Deutsch ein wenig zu schmälern.
O autorze
Björn Rothstein, Jahrgang 1976, lehrt und forscht als Professor für germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Ruhr-Universität Bochum. In Tübingen legte er 2003 und 2008 das erste und das zweite Staatsexamen ab und arbeitete als Studienassessor an der Hauswirtschaftlichen Schule Alb¬stadt 2008 und 2009. Promotion und Habilitation in germanistischer Linguistik erfolgten 2006 und 2009 an der Universität Stuttgart. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben der deutschen Grammatik, darunter insbesondere das Tempus, vor allem sprachdidaktische Fragen.