Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL – Sonstiges, Note: 1, 7, Technische Universität Berlin (Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, Fachgebiet Qualitätswissenschaften), Veranstaltung: Qualitätsmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Technisches Risikomanagement wird vor allem durch gewachsene gesetzliche Anforderungen, härteren Wettbewerbsdruck und gestiegene Erwartungen interner und externer Stakeholder für Industrieunternehmen notwendig. Diverse Fälle in der Vergangenheit zeigen die Notwendigkeit eines Risikomanagementprozesses noch deutlicher. Die Umsetzung eines standardisierten Prozesses ist allerdings bis heute noch nicht vorgeschrieben. Unternehmen verschiedener Branchen setzen Leitfäden zu Risikomanagementprozessen noch sehr eigenwillig um. Ziel der Arbeit ist es zu erarbeiten, inwiefern die Theorie des Risikomanagements und des dazugehörigen Prozesses nach ISO 31000 ausgereift ist und mit welchen Methoden er in die Industriepraxis umgesetzt wird. Dazu werden mittels einer umfassenden Literaturrecherche neben dem Risikomanagementprozess nach ISO 31000 theoretische Methoden zur Umsetzung des Prozesses erarbeitet. Methoden aus dem nichttechnischen Bereich, z. Bsp. aus dem Bankenwesen oder der Organisationstheorie finden hier ihre Anwendung und werden speziell erläutert. Die theoretischen Ansätze werden im Praxisteil mit den einschlägigen Risikomanagementprozessen diverser Industrieunternehmen verglichen. Dazu werden Fallstudien, Expertenaussagen und Geschäftsberichte herangezogen. Ein abschließender Bericht soll zusammenfassen, welche Ansätze aus der Theorie nach ISO 31000 auch in der Praxis (ggf. abgewandelt) umgesetzt werden.
Dem Ergebnis der Arbeit ist zu entnehmen, dass ein vorgeschriebener, standardisierter Risikomanagementprozess aufgrund von unterschiedlichen Einflüssen nicht auf alle Industrieunternehmen gleichzeitig anwendbar ist. Die Unternehmen bedienen sich jeweils an Auszügen des Normvorschlags und setzten sie je nach verfügbaren Kapazitäten und ihrem spezifischen Wettbewerb um. Eine branchenspezifische Erweiterung mit der ISO 31000 als Grundlage könnte der erste Schritt für eine Umsetzungsmöglichkeit eines ganzheitlichen Risikomanagementprozess in der Industrie sein.
O autorze
Christian Müller, geb. 1989, ist seit 2015 im Bereich der Business Excellence bei der Siemens AG beschäftigt. Schon während seines Bachelorstudiums an der TU Berlin konnte er fundierte Kenntnisse des Qualitätsmanagements am Fraunhofer IPK erwerben. Hierbei untersuchte er wachsende Trends der Produktionstechnik, wie „Hybride Leistungsbündel“ und technisches Risikomanagement, von denen einige Ergebnisse in der Qualitätsmanagement-Zeitschrift „QZ“ veröffentlicht wurden. Seine Kenntnisse konnten im Qualitätsmanagement der Powertrain Serienfertigung bei der Daimler AG vertieft und angewandt werden. Hierbei arbeitete er u. a. an der kontinuierlichen Verbesserung von Prozess- und Produktionssystemen und betreute hinsichtlich dessen die Kunden und Lieferanten. Im Bereich der Business Excellence der Siemens AG arbeitet er heute an der ständigen Optimierung der Fehlervermeidung und der Geschäftsprozesse im Projektmanagement diverser Mobilitätslösungen. Parallel dazu vertieft er seine theoretischen Kenntnisse in einem Masterstudiengang der Produktionstechnik an der TU Berlin, wobei er sich auf Produktionsmanagement im weitesten Sinne spezialisiert hat.