Wie werden aus (potenziell) »gefährlichen« Leuten »gewöhnliche« Gesellschaftsmitglieder? Kategorien, die aus Menschen behördliche Fälle machen, sind hartnäckige Produkte institutionellen Arbeitens. Sie zu lösen, bedarf umfangreicher Arbeiten. Die Autor*innen liefern ethnografische Einblicke in die Praktiken der »Deradikalisierung« und Extremismusprävention, die sicherheits- und justizbehördliche Fälle in Gesellschaftsmitgliedschaften zu überführen versuchen. Diesen Rückbau von Statuskategorien bewirken häufig Coaches aus nichtstaatlichen Organisationen durch beiläufige Vorarbeiten sowie permanente Adressierungen und Vorschläge – was zeigt, wie vielfältig und unverzichtbar Transitional Work rund um den Strafvollzug ist.
O autorze
Henrike Bruhn, geb. 1993, ist Ethnologin und Sozialpädagogin und arbeitet als sozialpädagogische Fachkraft in Siegen. Sie war studentische Mitarbeiterin in dem Projekt »RESIST – Resilienz im Strafvollzug« der Universität Siegen. Einige ihrer Arbeiten widmen sich in qualitativen Forschungszugängen etwa der Resilienz bei Studierenden in pandemischen Zeiten.