Die Situation ist so bekannt wie dringlich: Staatliche Rentensysteme können in Zukunft nur noch eine Basisversorgung leisten. Die Bürger müssen daher privat vorsorgen und Vermögen für das Alter bilden. Doch Finanzindustrie und Anleger scheitern meist an dieser Aufgabe.
Gerd Kommer identifiziert die Gründe für die Investmentmisere, die sowohl auf der Angebotsseite (Finanzbranche) als auch auf der Nachfrageseite (Privatanleger) liegen. Die Anleger haben häufig ein unzureichendes Verständnis vom theoretischen und empirischen Risiko-Rendite-Zusammenhang und begehen viele unnötige Fehler bei ihren Anlageentscheidungen. Die Finanzbranche beutet diese Irrtümer zu ihren Gunsten aus.
Auf Basis dieser Analyse entwickelt Gerd Kommer einen wissenschaftlich basierten Investmentansatz für Privatanleger. Seine Alternative genügt den zahlreichen einschränkenden Bedingungen, die für Privatanleger – anders als für institutionelle Investoren – gelten. Die finanzökonomische Forschung vernachlässigt diese Einschränkungen bisher und gelangt damit oft zu theoretisch interessanten aber für die private Anlegerpraxis wenig relevanten Ergebnissen und Angeboten. Mit Gerd Kommers Investmentansatz können Privatanleger auch in ökonomisch unsicheren Zeiten beruhigt fürs Alter vorsorgen.
'Ich freue mich, dass Gerd Kommer mit dieser Arbeit einen in vergleichbarer Tiefe und Spannbreite im deutschsprachigen Raum bisher fehlenden Beitrag zur Herleitung und Umsetzung eines passiven, rein rationalen, prognosefreien Anlageansatzes für die langfristige Vermögensbildung von Privatanlegern geleistet hat.’ – Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, Universität Erfurt
'Kommer legt dar, wie ein Privatanleger mit hoher Wahrscheinlichkeit eine bessere Performance erzielt als mit konventionellen Methoden des aktiven Managements. Die identifizierten Wirkungszusammenhänge gelten gleichermaßen in normalen wie in krisenhaften Kapitalmarktsituationen. Das Wissen, auch auf Ausnahmesituationen an den Kapitalmärkten bestmöglich vorbereitet zu sein, sollte dem Anleger ein Gefühl der Sicherheit geben, das mit keinem anderen mir bekannten Ansatz erzielbar wäre.’ – Prof. Dr. Olaf Gierhake, Institut für Vermögensschutz, Rapperswil bei Zürich
Spis treści
Inhalt
Vorwort von Apl. Prof. Dr. Dr. Helge Peukert 9
Vorwort von Prof. Dr. Olaf Gierhake 11
Einleitung 13
1.Empirische Investment-Performance von Privatanlegern 17
1.1Kollektive Investmentvehikel 17
1.1.1Aktienfonds 17
1.1.2Rentenfonds 31
1.1.3Hedgefonds 34
1.1.4Private-Equity-Fonds 39
1.1.5Anlegerrenditen versus Fondsrenditen (Fund-Flows-Studien) 41
1.2Einzelanleger (Kapitalmarktanlagen) 46
1.3’Abgeleitete’ Investmentprodukte 50
1.4Eigenheiminvestments 54
1.5Der Einfluss von Finanzberatung auf Anlegerrenditen64
1.6Existiert erfolgreiches aktives Fondsmanagement? Eine Fallstudie 68
2.Die wichtigsten Fehlerfelder im Investitionsverhalten von Privatanlegern 71
2.1Verständnisfehler 71
2.1.1Rendite als Risikokompensation 71
2.1.2Equilibrium Accounting und kollektives Marktteilnehmerverhalten 73
2.1.3Asset-Preisveränderungen und Renditeerwartungen 75
2.1.4’Gute Unternehmen’ versus 'gute Aktien’ 78
2.1.5’Zukunftsbranchen’ und 'Wachstumsländer’ 81
2.1.6Inflationsrisiko bei Aktien und Anleihen 85
2.2Verhaltensfehler 91
2.2.1Referenzrahmenrisiko 91
2.2.2Recency Bias, 'This Time is Different’-Irrtum, Overconfidence 93
2.2.3Nutzung von Renditeprognosen 100
2.2.4Nutzung von Fonds-Ratings 109
2.2.5Nutzung von Downside Hedging 113
2.2.6Nutzung von Private Banking 120
2.3Verständnisfehler hinsichtlich passiven Investierens 123
2.3.1Passives Investieren in 'ineffizienten’ Märkten 123
2.3.2Passives Investieren in Markteinbrüchen 125
3.Die Sachlogik passiven Investierens 128
3.1Theoretische Argumente 129
3.1.1Die 'Arithmetik des aktiven Investierens’ 129
3.1.2Thorleys 'Drop-out’-Argument 133
3.1.3Die Informationseffizienz der Wertpapiermärkte 135
3.1.4Das Principal-Agent-Argument 142
3.2Empirische Argumente 145
3.2.1Das Asset-Allokations-Argument 145
3.2.2Das Berk/Green-Arbitrage-Argument 147
3.2.3Das Behavioural-Finance-Argument 150
3.2.4Das Argument des Pragmatismus und des operativen Risikos 153
4.Randbedingungen eines wissenschaftlich basierten Investmentansatzes für Privatanleger 155
4.1Asset-Klassen-bezogene Gesichtspunkte 155
4.1.1Humankapital 155
4.1.2Aktien: Risikofaktoren/Faktorprämien 159
4.1.2.1Size Premium (Small-Cap-Effect) 159
4.1.2.2Style Premium (Value-Effekt) 163
4.1.2.3Emerging Market Premium (Political Risk) 169
4.1.2.4Momentum und Return Reversal 171
4.1.3Rohstoffe 177
4.1.4Immobilien 185
4.2Implementationsbezogene Gesichtspunkte 190
4.2.1Diversifikationsfehler von Privatanlegern und ihren Beratern 190
4.2.2Zeitdiversifikation bei Aktien 199
4.2.3Die Bedeutung des 'Ein- und Ausstiegszeitpunktes’ 205
4.2.4Nutzung von Leverage 208
4.2.5Investmentkosten und 'Kickbacks’ 213
5.Herleitung und Implementierung eines passiven Investmentansatzes für Privatanleger 224
5.1Grundprinzipien und Abgrenzung des Ansatzes 225
5.2Asset-Allokation und Portfolio-Strukturierung 231
5.2.1Gewichtung der risikobehafteten und risikofreien Portfolioteile 231
5.2.2Der risikobehaftete Portfolioteil 239
5.2.2.1Die Strukturierung des 'Weltportfolios’ 239
5.2.2.2Die Frage der Währungsabsicherung 247
5.2.3Der risikofreie Portfolioteil 252
5.2.3.1Die Strukturierung des risikofreien Portfolioteils 252
5.2.3.2Die Frage der Währungsabsicherung 261
5.3Implementierung und laufende Verwaltung des Portfolios 262
5.3.1Investment Policy Statement 262
5.3.2Steuern und ihre Auswirkung auf Struktur und Verwaltung des Portfolios 267
5.3.3Auswahlkriterien für Bezugsindizes und Anlageprodukte 275
5.3.4Wertpapiersparen und Durchschnittskosteneffekt 282
5.3.5Rebalancing: Methoden und Ziele 285
5.4Sondersituation Aktien-Crash 293
5.5’Asset-Class-Investing’ versus 'Indexing’ 299
6.Resümee und Ausblick 302
7.Literaturverzeichnis 305
8.Anhang 335
8.
O autorze
Gerd Kommer studierte Betriebswirtschaftslehre, VWL und Politikwissenschaft in Deutschland und den USA. Er ist in leitender Position im Firmenkundengeschäft (Infrastrukturfinanzierung) einer Bank in London tätig.