Risiken haben Konjunktur. Ob Behörden, Versicherungen, Massenmedien, Stadtentwickler(innen) oder Risikoforscher(innen): Sie alle identifizieren Risiken, warnen vor ihnen und stellen Sicherheiten in Aussicht oder in Frage. Dazu gehört der Hinweis, dass diese ungleich verteilt sind. Zwecks Risikomanagements werden sie verortet und kartiert, sichere von unsicheren Räumen unterschieden.
Der Band plädiert für einen Wechsel des üblichen Beobachtungsmodus: Statt Risiken festzustellen und zu verräumlichen, geht es qua Beobachtung 2. Ordnung um die Praktiken der Konstruktion: Wie und unter welchen Bedingungen werden Risiken konstruiert? Welche Folgen hat ihre Verortung?
Im gemeinsamen Rekurs auf die Beobachtungstheorie vereint der Band human- und physiogeographische Perspektiven. Mit seinen Beiträgen demonstriert er die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die interdisziplinäre Risikoforschung. Als
working group book lotet er zugleich die Potenziale und Grenzen einer (radikal) konstruktivistischen Perspektive aus.
O autorze
Andreas Pott ist Professor für Sozialgeographie und Direktor des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück. Er studierte, forschte und lehrte zuvor an den Universitäten Bonn, Osnabrück, London (UCL) und Frankfurt am Main.
Zu den Schwerpunkten seiner Forschung zählen Migration und Raum, (Städte-)Tourismus, kulturelle Geographien der Stadt sowie die Verräumlichung von Risiken.