Deutschland ist auf Rohstoffimporte angewiesen: Die „Ölkrisen“ der siebziger Jahre, aber auch Probleme der Durchleitung von Erdgas aus Russland durch Drittländer wie die Ukraine haben dies in aller Öffentlichkeit deutlich gemacht. In den letzten Jahren führten zudem der wirtschaftliche Aufstieg Chinas sowie die zusätzliche Nachfrage aus Indien zu einem deutlich erhöhten Rohstoffbedarf. Dies ging einher mit steigenden Preisen für Energie- und Mineralrohstoffe sowie einer schlechteren Verfügbarkeit einiger Grundstoffe für die Industrie. Die Probleme liegen dabei nicht im geologischen Mangel, sondern eher im Bereich der Förderung, des Transports und des Handels mit Rohstoffen. Welche Strategien zur Gewährleistung der Rohstoffsicherheit sind jetzt zu verfolgen? Sicher ist: Die Wirtschaft muss ihre Produktion an höhere Preise anpassen, die Politik gegen den vorherrschenden Protektionismus auf den internationalen Rohstoffmärkten vorgehen, der die Preise treibt und damit die Perspektiven des Wohlstands einschränkt.
O autorze
Dr. rer. pol. Hubertus Bardt, Studium der Volkswirtschaftslehre und der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Marburg und Hagen, Abschlüsse als Dipl.-Volkswirt und Dipl.-Kaufmann; Promotion an der Philipps-Universität Marburg; seit 2000 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, seit 2005 Leiter der Forschungsstelle Ökonomie/Ökologie: Energie- und Umweltpolitik innerhalb des Wissenschaftsbereichs Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik, zugleich verantwortlicher Redakteur des IW Umwelt-Service.