Weltweit sind 130 bis 170 Millionen Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Durch steigende Migration sind auch Länder wie Deutschland zunehmend mit diesem Problem konfrontiert. Dieser Band beleuchtet einerseits die Hintergründe der weiblichen Genitalverstümmelung und die ethische Komplexität der Praktik, andererseits wird eine Studie unter niedergelassenen Gynäkologen vorgestellt, um zu zeigen, wie diese mit weiblicher Genitalverstümmelung umgehen, was ihr Kenntnisstand ist und wie sie die Problematik einschätzen. Der Band kann als Grundlage für eine reflektierte Auseinandersetzung mit weiblicher Genitalverstümmelung dienen, um sensiblen Maßnahmen gegen weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland und weltweit den Weg zu bereiten. Betroffenen Frauen soll eine würdevolle Betreuung ermöglicht werden, die den kulturellen Hintergrund kennt und respektiert, jedoch gleichzeitig die Prävention von Genitalverstümmelung im Blick behält.
O autorze
Dr. Janna Graf arbeitet als Ärztin am Alexianer-Krankenhaus Köln. 2012 promovierte sie zum Thema Weibliche Genitalverstümmelung am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg bei Prof. Dr. med. Andreas Frewer, M.A.