Die Coronakrise ist ein Trainingslager, das uns auf kommende Krisen vorbereitet, die mit der Klimakatastrophe auf uns einstürzen werden. Wir haben gesehen, dass der Ausnahmezustand über Nacht zum Alltag werden kann. Dann geht es nur noch um das Überleben. Dies bringt auch viele soziale Fragen mit sich. Werden die Schwächsten der Gesellschaft zuerst über die Klinge springen? Gronemeyer meint, jetzt, mit und nach Corona, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Aus einer in Trümmern liegenden Gesellschaft, nach dem Lockdown im Jahr 2020, muss die Umkehrung erwachsen: Wir müssen sehen, dass die Schwachen zum Maßstab für das Wohl der Menschen werden, und, dass die Gerechtigkeit über dem Kapitalismus stehen muss.
O autorze
Reimer Gronemeyer, geboren 1939, hat Theologie und Soziologie studiert, war Pfarrer in Hamburg und Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ein besonderes Anliegen ist ihm die diakonische Arbeit. Theologische Fragen durchziehen seine Publikationen, besonders in seinen Arbeiten zur Hospizbewegung, zum Thema Demenz und zum Altern allgemein.