Gewalt, Aggression, Mobbing – im schulischen Alltag sind Probleme im Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler unübersehbar. Die sozialen Probleme haben auch Auswirkungen auf die fachlichen Leistungen, was häufig übersehen wird.
Ziel des Bandes ist es, die beiden separat geführten Debatten zur schulischen Gewaltforschung sowie zur Qualitätsentwicklung von Schule zusammenzuführen: Denn Fachleistungen, Sozial- und Selbstkompetenzen der Schüler bedingen sich wechselseitig und werden durch die Schulkultur insgesamt beeinflusst. In diesen Rahmen bilanzieren die Autoren den Forschungsstand, berichten über eigene Studien und ziehen Konsequenzen für die pädagogische Arbeit.
Neben praktischen Tipps wird ein Überblick über bewährte Präventionsprogramme gegeben, die erst im Kontext der jeweiligen Schulentwicklung ihre volle Wirksamkeit entfalten.
Der Band ist als Lehrbuch für Studierende und als Arbeitsbuch für die Schulpraxis gleichermaßen geeignet. „Gewaltprävention und Schulentwicklung“ richtet sich an Personen, die in pädagogischen Bereichen tätig sind und empfiehlt sich für die Lehrerausbildung und die Lehrerfortbildung.
Tabela de Conteúdo
Vorwort 9
Kapitel 1
Gewalt als gesellschaftliches und pädagogisches Problem 15
Anlage, Umwelt und Selbst als Einflussfaktoren 16
Das Gehirn als soziales Organ 17
Aspekte historischer Entwicklung von Gewalt 22
Unzureichende Maßnahmen der „Prävention“ 26
Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule 28
Wertvorstellungen und Orientierungen von Kindern und Jugendlichen 30
Werteerziehung, Wertevermittlung, Wertebildung? 33
Bietet die Reformpädagogik für die Wertebildung aktuelle Lösungen? 36
Schule als Ort von Gewalt und Gewaltprävention 40
Kapitel 2
Forschung zur Gewalt in der Schule 43
2.1 Der Gewaltbegriff in Alltagssprache und Wissenschaft 43
Der Gewaltbegriff im Alltag 45
Gewalt in Familien 47
Gewalt gegen Kinder 48
Motive für Gewalt 49
Wissenschaftlicher Gewaltbegriff 51
2.2 Theoretisches über Gewalt – in seiner Bedeutung für die Praxis 55
Triebtheorien 56
Frustrationstheorie 57
Lerntheorien 59
Anomietheorie 62
Etikettierungstheorien 64
Sozialökologischer Ansatz 67
Resümee 69
2.3 Empirische Annäherungen 72
Zum Gewaltverständnis von Schülern und Lehrern 72
Zusammenhang verschiedener Facetten von Gewalt 76
2.4 Zum Forschungsstand der empirischen Gewaltforschung 81
Gewalt in der Schule als Thema internationaler Forschung 81
Schulbezogene Gewaltforschung in Deutschland 86
Forschung über Amokläufe an Schulen 91
Hat Gewalt in der Schule zugenommen? 94
Kapitel 3
Ergebnisse eigener Studien und ihre Bedeutung für die Gewaltprävention 99
3.1 Das Gesamtmodell der Entstehung von Gewalt 99
3.2 Ausmaß und Erscheinungsformen von Gewalt in der Schule 103
Unterrichtsstörungen, Mogeln und Schuleschwänzen 107
Gewaltformen im schulischen Alltag 108
Täter, Opfer und Unbeteiligte 113
Gewalt in konkreten Handlungssituationen 122
Aktuelle Entwicklungstrends 128
3.3 Ursachen und Risikofaktoren für Gewalt in der Schule 132
Der Einfl uss der Familie 133
Einfl üsse der Medien und Gleichaltrigengruppen 141
Die Schule als Einfl ussfaktor 148
Ursachen und Risiken in der Gesamtbewertung 152
3.4 Zusammenwirken des Sozialverhaltens mit anderen Kompetenzbereichen 154
Kapitel 4
Möglichkeiten der Gewaltprävention und -intervention im Schulalltag 159
4.1 Allgemeine Empfehlungen für den Umgang mit Gewalt und Aggression 164
Bereiche der Prävention und Intervention 165
Ebenen der Prävention und Intervention 166
4.2 Tipps zur Gewaltprävention und -intervention 169
Regeln aufstellen, Reviere bilden, Rituale einhalten 171
Gewaltpräventive Elemente des Projektlernens 173
Schülermitwirkung in Schule und Unterricht 176
Intervention bei Mobbing 179
Reaktionsmöglichkeiten in konkreten Gewaltsituationen 180
Abbau von Schüler-Aggressionen 181
Entkrampfung aggressiver Situationen 183
Prävention im frühen Kindesalter 184
Geschlechtsspezifi sche Förderung 187
Krisenintervention bei Amoklauf 188
Medienerziehung 191
Gewaltpräventive Elemente der Erlebnispädagogik 192
Gewaltprävention durch Wertebildung 193
Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus 197
Kapitel 5
Schulische Programme der Prävention und Intervention 201
5.1 Programme für alle Schüler 203
Peer-Mediation 203
Sozialtraining in der Schule 207
Konfl ikttraining nach Gordon 209
Programme für interkulturelles Lernen 211
5.2 Programme für jüngere Schüler 226
Programm „Faustlos“ 226
Programm „Eigenständig werden“ 232
Programm „Prävention im Team“ 235
„Papilio“-Programm 237
„Fit und stark fürs Leben“ 240
Mentorenprogramm „Balu und Du“ 244
5.3 Programme für ältere Schüler 249
Lions-Quest-Programm „Erwachsen werden“ 249
Programm „Soziales Lernen“ 253
„Buddy“-Programm 254
Programm „Pro ACT+E“ 256
5.4 Programme für auffällige Schüler 260
Programm „Fit for Life“ 260
Coolness-Training 263
Trainingsprogramm für aggressive Kinder 266
Arizona Projekt – Trainingsraum-Methode 268
Interventionsprogramm an Hauptschulen 273
5.5 Lehrer- und Elternprogramme 275
Konstanzer Trainingsmodell 275
Schulinterne Lehrerfortbildung 278
„Starke Eltern – starke Kinder“ 281
„Triple P“ – Positive Parenting Program 283
„STEP“ – Trainingsprogramm für Eltern und pädagogisches Fachpersonal 286
„EFFEKT“-Projekt zur Entwicklungsförderung in Familien 289
5.6 Programme im Schulsetting 293
Olweus-Programm 293
„Initiative Fairplayer“ 296
Schulsozialarbeit 299
Service Learning 300
Netzwerkarbeit in der Gewaltprävention 305
Resümee 312
Kapitel 6
Gewaltprävention durch Schulentwicklung 319
Aspekte der Schulentwicklung 321
Einstiegsphase 333
Datensammlung, Analyse und Problemdiagnose 335
Zielklärung 347
Maßnahmeplanung 352
Durchführung 356
Evaluation 357
Infrastruktur als Querschnitt 362
Schlussbetrachtungen 366
Literatur 368
Sobre o autor
Prof. Dr. Wilfried Schubarth lehrt Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam.