Transformatorische Bildungstheorien beschreiben ›Bildung‹ zumeist als Wandlung von Selbst-, Welt- und Fremdverhältnissen. Empirisch werden solche Wandlungsprozesse häufig rückblickend über einschneidende biographische Ereignisse rekonstruiert. Doch wie kann man alltägliche Wandlungen und Prozesse des ›sich bildens‹ in ihren Entstehungskontexten beschreiben? Die stark kodifizierte, japanische Theaterform des Kyōgen bietet einen lebensweltlichen Rahmen, in dem alltägliche Prozesse des ›sich bildens‹ beobachtbar werden. Auf der Grundlage von bildungstheoretischen Überlegungen und ethnographisch teilnehmender Beobachtung wird mittels der Q-Methodology ein eigenständiger, theoretischer und methodischer Ansatz entwickelt, der erlaubt, alltägliche Bildungsprozesse in einem gegebenen Feld ›vorausblickend‹ zu rekonstruieren. Die Studie eröffnet damit einen neuen Zugang sowie ein neues Forschungsfeld für die qualitative empirische Bildungsforschung.
Tabela de Conteúdo
Ethnographie von Communities of Practice im Kyōgen.- Rekonstruktionen des Lernens im Nō-Kyōgen.- Methodische Annäherung an Ordnungsgestalten.- Allgemeine Theorie transformatorischer Bildungsprozesse.
Sobre o autor
Der Autor
Klaus-Christian Zehbe ist akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Systematische Erziehungswissenschaft und Methodologie der Bildungsforschung an der Technischen Universität Dortmund. Seine Forschungsschwerpunkte sind qualitative empirische Bildungsforschung, Bildungstheorie, Transkulturalität, Critical Heritage Studies und Global Citizenship Education (GCEd).